Für Gesundheit, nicht für Lebensmittel Regierung will Gentechnik massiv fördern
24.01.2001, 19:28 UhrDie Bundesregierung will den Anbau genmanipulierter Maissorten in der Landwirtschaft nicht länger unterstützen. Die Gen-Forschung bei Gesundheit und neuen Werkstoffen soll dagegen nach einem Kabinettsbeschluss massiv ausgebaut werden.
Zuvor hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder ein mit der Industrie geplantes Forschungs- und Anbauprogramm für gentechnisch veränderte Pflanzen vorläufig ausgesetzt. Den Rückzug aus dem Anbauprogramm begründete die Bundesregierung mit der Verunsicherung der Verbraucher durch die BSE-Krise. Die Industrie äußerte Verständnis.
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sagte vor Journalisten in Berlin, wenn der Verbraucher genmanipulierten Nahrungsmitteln kein Vertrauen mehr schenke, sollten die Unternehmen ihren Kurs bedenken.
Bulmahn stellte klar, dass die biotechnologische Forschung in Deutschland dennoch "nicht auf Eis gelegt wird". Die Bedenken des Bundeskanzlers bezögen sich auf die Förderung der kommerziellen Produktion von Lebensmitteln mit Hilfe der Gentechnik.
Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen sollen weiter genehmigt werden. Die Bundesregierung will in den nächsten fünf Jahren etwa 1,85 Mrd. DM in die Biotech-Forschung stecken.
Quelle: ntv.de