Politik

Gesunkenes Atom-U-Boot Kursk Russen gedenken der Toten

Zehn Jahre nach dem Unglück der Kursk gedenken die russische Marine und Hinterbliebene der Toten. Das Atom-U-Boot war eines der modernsten der russischen Flotte.

Gedenktafel in der St. Nikolas-Kathedrale in St. Petersburg.

Gedenktafel in der St. Nikolas-Kathedrale in St. Petersburg.

(Foto: AP)

Zehn Jahre nach dem Untergang des russischen Atom-U-Boots "Kursk" haben die Marine und die Hinterbliebenen der 118 Opfer gedacht. In der Stadt Kursk, in Murmansk und in St. Petersburg sowie in anderen Städten legten Angehörige Blumen an Gräbern und Denkmälern für die Toten nieder. Marinesoldaten gaben zu Ehren der toten Seemänner drei Salutschüsse ab.

Die russische Militärführung habe sehr ernste Lehren aus der Tragödie gezogen, sagte der frühere Kommandeur der Nordflotte, Wjatscheslaw Popow, nach Angaben der Agentur Interfax. Es sei viel Technik angeschafft worden. "Die Rettungsmöglichkeiten sind heute bedeutend besser als vor zehn Jahren", sagte er.

Der damalige Präsident und heutige Regierungschef Wladimir Putin war heftig kritisiert worden, weil er trotz der Katastrophe seinen Urlaub an der Schwarzmeerküste fortgesetzt hatte.

Defekter Torpedo als Ursache

Nach einer Explosion war die "Kursk", eines der modernsten Schiffe der russischen Flotte, am 12. August 2000 in der Barentssee gesunken. Laut dem Abschlussbericht der Ermittlungskommission der Regierung hatte ein defekter Torpedo letztlich die Detonation ausgelöst. Viele Fragen blieben aber offen. Der Großteil des Reports ist streng geheim. Die Verantwortlichen für die Katastrophe und die Hintergründe wurden nie benannt.

Die Kursk in ihrem Heimathafen Widjajewo.

Die Kursk in ihrem Heimathafen Widjajewo.

(Foto: dpa)

Die Justiz hatte das Strafverfahren gegen die Marineführung noch vor dem ersten Jahrestag eingestellt. Die Familien der Opfer bekamen je 720 000 Rubel Entschädigung, damals knapp 29.000 Euro. Alle Besatzungsmitglieder erhielten posthum den Tapferkeitsorden.

"Der Verlust der "Kursk" war ein direktes Resultat der Nachlässigkeit des Flottenkommandos", sagte der Rechtsanwalt Boris Kusnezow, der zwischenzeitlich einige Angehörige vertreten hatte. "Aber als die Frage nach der juristischen Schuld auftauchte, gab es die politische Entscheidung, keine Aufmerksamkeit zu erregen."

Alle Versuche, das U-Boot K-141 zu bergen, waren damals vor allem auch an der ungeeigneten Technik gescheitert. Seitdem hat die Marine mehrere unbemannte ferngesteuerte Roboter zum Einsatz unter Wasser erhalten. Bis 2015 sollen zudem drei neue Rettungsschiffe gebaut werden. Außerdem ist die Rettung eines havarierten U-Boots mittlerweile ein fester Bestandteil der jährlichen Marineübungen.

Quelle: ntv.de, dpa

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