Politik

Mon dieu! Sarkozy geht unter

Sarkozy kommt zurzeit nicht nach oben.

Sarkozy kommt zurzeit nicht nach oben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Frankreichs Präsident Sarkozy sieht in Umfragen fast nur noch Rücklichter - zumindest die der populärsten Sozialisten, die bei der nächsten Wahl gegen ihn antreten könnten. Und der größte Schlag ins Gesicht des Präsidenten: Die Franzosen möchten, wenn überhaupt, sogar einen anderen konservativen Kandidaten.

In Frankreich hat der Sozialist Francois Hollande in einer Wahlumfrage seinen Vorsprung vor Präsident Nicolas Sarkozy ausgebaut. Würde der Präsident jetzt gewählt, erhielte Hollande im ersten Durchgang 32 Prozent der Stimmen, während auf Amtsinhaber Sarkozy lediglich 21 Prozent entfielen, so eine Umfrage für die Zeitung "Le Monde". Im Vergleich zur Umfrage vom 9. September verbesserte sich der linke Kandidat um zwei Punkte, während der konservative Staatschef einen Punkt verlor.

Francois Hollande hat klar die Nase vorn.

Francois Hollande hat klar die Nase vorn.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch das mögliche Duell Sarkozys mit der früheren Arbeitsministerin Martine Aubry ginge mit 29 zu 22 Prozent zugunsten der Sozialistin aus, die sich ebenfalls um zwei Punkte verbessert. Lediglich gegen Segolene Royal, die er 2007 geschlagen hatte, würde sich Sarkozy knapp mit 23 zu 22 Prozent durchsetzen. Gegenüber September verbesserte sich Royal, die seit einer schmutzigen Auseinandersetzung mit Aubry in einem Tief steckt, allerdings um drei Punkte. Für die rechtsradikale Kandidatin Marine Le Pen ermittelte die Umfrage 16 Prozent.

Die Sozialisten bestimmen an diesem und am nächsten Wochenende ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl im kommenden Frühjahr. Hollande geht als Favorit in das Rennen gegen Aubry und seine frühere Lebensgefährtin Royal. Sarkozy will im Herbst erklären, ob er für eine zweite Amtszeit kandidiert. Laut einer anderen Umfrage würden es allerdings 57 Prozent der Befragten begrüßen, wenn Außenminister Alain Juppe an Stelle von Sarkozy (32 Prozent) für die Konservativen anträte.

Der schwere Stand, den Sarkozy zurzeit hat, war kürzlich in harten Fakten offenbar geworden: Der Sieg der Linksparteien bei der Senatswahl vom 25. September war eine Sensation in Frankreich, wo seit Gründung des Senats mit der Verfassung der Fünften Republik von 1958 stets die Konservativen die Mehrheit in der Kammer hatten. Für Sarkozy war der Verlust der Mehrheit im Senat eine schwere Schlappe, weil das Oberhaus gegen von der Nationalversammlung verabschiedete Projekte stimmen kann. Bei einer Vermittlung hat allerdings die Nationalversammlung das letzte Wort. Sarkozy hat seit seinem Amtsantritt 2007 jeden Urnengang außer der Europawahl verloren.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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