Bushs Blackout Sekunden-Ohnmacht durch Husten
14.01.2002, 11:55 UhrDer kurze Ohnmachtsanfall von US-Präsident George W. Bush könnte nach Expertenangaben durch eine so genannte Husten-Synkope ausgelöst worden sein. "Wenn man sich verschluckt, hustet man sehr stark. Dieser Reiz ist tatsächlich eine Ursache für eine Sekunden-Ohnmacht (Synkope)", so Prof. Dirk Beuckelmann von der Universitätsklinik Köln in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Bush hatte sich am Sonntagabend im Weißen Haus an einer Brezel verschluckt und kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Der Zwischenfall habe vermutlich keine gesundheitlichen Folgen, meint der Herzspezialist. "Die Gehirnfunktion wird dadurch nicht beeinträchtigt."
Eine Sekunden-Ohnmacht könne auch nach einem Hustenanfall einsetzen oder auf der Toilette, erläutert Beuckelmann. "Der für die Verdauung zuständige Teil des vegetativen Nervensystems senkt den Blutdruck. Das Herz schlägt sehr langsam oder bleibt stehen. Der Patient wird dann kurzzeitig bewusstlos." Betroffen seien besonders ältere Menschen.
Der 55-jährige Bush, der regelmäßig joggt und als durchtrainiert gilt, will trotz des Zwischenfalls sein normales Arbeitspensum fortsetzen. "Ich kann natürlich keine Ferndiagnose stellen. Man sollte aber ein Langzeit-EKG und eine umfassende kardiologische Untersuchung machen", rät der Oberarzt für Innere Medizin.
Unter Umständen müsse sich der Präsident auch einem so genannten Kipptisch-Test unterziehen. Dabei werde der Patient auf einer Liege festgeschnallt und in die Senkrechte gehoben. "Fällt er dabei in Ohnmacht, so liegt wahrscheinlich eine Herz-Kreislauf-Störung vor", so Beuckelmann. In diesem Fall müssten Medikamente verordnet oder ein Herzschrittmacher eingesetzt werden.
Quelle: ntv.de