Widersprüchliche Aussagen Türkische Grenze bleibt offen
27.08.2012, 22:55 Uhr
Die Flüchtlingscamps in der Türkei kommen schon jetzt an ihre Grenzen.
(Foto: dpa)
Nachdem tausende Syrer vor der Gewalt im Land fliehen, scheint die Türkei mit dem Ansturm an Flüchtlingen überlastet und schließt nach Augenzeugenberichten ihre Grenzen. Dem widerspricht Victoria Nuland vom US-Außenministerium und sagt, lediglich die Registrierung sei langsam gewesen.
Die türkischen Grenzübergänge sind nach Angaben des US-Außenministeriums für Flüchtlinge aus Syrien offen. "Registrierung und Vorankommen" seien etwas langsam gewesen, sagte Sprecherin Victoria Nuland in Washington. "Wir arbeiten mit UN-Stellen in der Türkei zusammen, um die Fähigkeit zu vergrößern, mehr Menschen schneller zu bewegen. Aber wir haben zurzeit keine geschlossenen Grenzen."
Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass die Türkei den Zustrom von Syrien-Flüchtlingen gestoppt habe. Wegen der schnell wachsenden Flüchtlingszahl sollten nicht mehr alle Syrer aufgenommen werden, hieß es in inländischen Medien. Ein Regierungsvertreter bestätigte dies, ohne Details zu nennen. "Wenn die Zahl der Flüchtlinge über 100.000 steigt, können wir sie nicht mehr unterbringen", hatte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu vor einer Woche der Tageszeitung "Hürriyet" gesagt.
Ein syrischer Aktivist berichtete, derzeit harrten etwa 7000 Menschen an der Grenze zur Türkei aus. "Sie warten auf der syrischen Seite, und die Türken lassen sie nicht rüber."
Quelle: ntv.de, dpa