Politik

Piraten-Jagd vor Somalia UN-Sicherheitsrat einig

Die UN haben den Piraten in somalischen Hoheitsgewässern den Kampf angesagt. Angesichts zunehmender Überfälle auf Schiffe vor der Küste des ostafrikanischen Landes hat der Weltsicherheitsrat andere Staaten ermächtigt, dort mit Kriegsschiffen und Flugzeugen gegen die Piraten vorzugehen. Eine entsprechende Resolution wurde in New York einstimmig beschlossen.

Danach dürfen auch in den Hoheitsgewässern "alle Mittel zur Unterdrückung von Akten der Piraterie und bewaffneter Überfälle auf See" ergriffen werden. Die somalische Übergangsregierung hatte sich aufgrund des im Lande herrschenden Bürgerkriegs außerstande erklärt, selbst effektiv gegen die Piraten vorzugehen. Somalia hat keine eigene Marine.

Gemeinsam gegen die Piraten

Der Weltsicherheitsrat betonte in der Resolution die Souveränität Somalias und rief zugleich alle Mitgliedstaaten auf, die Führung in Mogadischu im Kampf gegen die Piratenbanden zu unterstützen. Jeder Einsatz in den Hoheitsgewässern müsse der somalischen Regierung mitgeteilt werden. Das Vorgehen gegen Piraten dürfe dort in gleicher Weise erfolgen, "wie es das internationale Recht auf hoher See regelt."

Die Überfälle der Piraten bezeichnete der Sicherheitsrat als Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit in der Region. Alle mit Kriegsschiffen und Flugzeugen in der Region vertretenen Staaten wurden aufgefordert, "wachsam" zu sein und Überfälle zu verhindern. Die Regelung gilt zunächst für sechs Monate.

Die Deutsche Marine kontrolliert im Rahmen der "Operation Enduring Freedom" die internationalen Seegewässer vor Somalia. Die dort derzeit eingesetzte Fregatte "Emden" darf aber nach dem Bundestagsmandat nicht aktiv gegen Piraten vorgehen.

Immer mehr Überfälle

Vor der Küste Somalias haben die Piratenüberfälle in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits mehr als 20 Schiffe überfallen. Im gesamten vergangenen Jahr waren nach Angaben des Internationalen Schifffahrtbüros 31 Fälle gemeldet worden. Am Horn von Afrika verlaufen wichtige internationale Schifffahrtsrouten.

Aktuelle Fälle

Wie am Montag bekannt wurde, haben die Entführer der Besatzung eines gekaperten niederländischen Schiffes mit der Ermordung ihrer Geiseln gedroht, sollte das Schiff gestürmt werden. Der somalische Onlinenachrichtendienst Garowe berichtete, ein Sprecher der Piraten habe davor gewarnt, die MV "Amiya Scan" gewaltsam zu befreien. Der Mannschaft des vor mehr als einer Woche gekaperten Schiffes gehe es gut. Die Piraten fordern von der niederländischen Reederei ein Lösegeld. Sie werfen der Besatzung des entführten Schiffes vor, illegal in somalischen Gewässern gefischt zu haben.

Seit der vergangenen Woche sind noch zwei andere Schiffe in der Gewalt von Piraten, darunter der deutsche Frachter "Lehman Timber". Über das Schicksal der Besatzung gebe es keine neuen Informationen, sagte am Montag eine Sprecherin der Hamburger Befrachtungsagentur Eurocargoservices (ECS). Über den Stand der Verhandlungen und den Gesundheitszustand der 15 Besatzungsmitglieder machte sie keine Angaben. Der Massengutfrachter der Lübecker Reederei Hans Lehmann KG war am Mittwoch von bewaffneten Piraten entführt worden.

Quelle: ntv.de

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