Blackwater-Knigge USA erlassen Richtlinien
06.12.2007, 09:10 UhrKnapp drei Monate nach dem Blackwater-Skandal im Irak hat sich die US-Regierung auf neue Richtlinien für den Einsatz privater Sicherheitsfirmen in dem Golfstaat verständigt. Die Einigung zwischen Außen- und Verteidigungsministerium solle die Koordinierung und Kontrolle der privaten Sicherheitsdienste verbessern, sagte ein Pentagon-Sprecher. Die Ministerien hätten gemeinsame Grundsätze festgelegt, wann und wie die Firmen bei ihren Einsätzen im Irak Gewalt einsetzen dürften, erklärte ein Außenamtssprecher.
Sicherheitsexperten kritisierten jedoch, die US-Regierung drücke sich in der Affäre weiterhin um wichtige Fragen wie etwa der juristischen Verantwortung der privaten Sicherheitsleute sowie deren strikten Überwachung. "Es ist, als wenn wir alle plötzlich merken würden, dass der Kaiser keine Kleider trägt, und eine Expertengruppe zu den Schluss käme, man möge ihn doch nun höflich bitten, ein Halstuch zu tragen", sagte Analyst Peter Singer vom Brookings Institute.
Im Irak haben sich zuletzt Zwischenfälle gehäuft, bei denen Angestellte privater US-Sicherheitsfirmen unschuldige Zivilisten töteten. So erschossen Agenten der Firma Blackwater im September ohne Not 17 Iraker in Bagdad. Die irakische Regierung wirft Blackwater und anderen Sicherheitsfirmen vor, ihre Machtfülle zu überschreiten und sich wie Privatarmeen zu gebärden, die über dem Gesetz stünden.
Quelle: ntv.de