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"Befürchtungen eingetreten" Tankstellen auf der Krim haben kein Benzin mehr

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00,00 bedeutet nicht, dass Benzin verschenkt wird, sondern dass nichts mehr im Angebot ist.

00,00 bedeutet nicht, dass Benzin verschenkt wird, sondern dass nichts mehr im Angebot ist.

(Foto: Telegram / Crimean Wind)

Die ukrainischen Angriffe auf russische Ölraffinerien führen zu Versorgungsengpässen bei Benzin. Besonders betroffen ist aktuell die Krim. Die Befürchtungen von Einwohnern und Unternehmen seien eingetreten, berichtet ein Aktivist. Die Behörden der russischen Invasoren geben Probleme zu.

Auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim gibt es große Engpässe bei der Benzinversorgung. Das berichtet Radio Free Liberty unter Berufung auf einen lokalen Menschenrechtsaktivisten von der Kampagne "Liberate Crimea".

Demnach soll das gesamte Benzin aus den Tankstellen verschwunden sein – sogar die teuerste Sorte. "Was die Krimbewohner befürchtet haben, ist eingetreten. An den Tankstellen gibt es kein Benzin mehr, viele Tankstellen schließen sogar ganz, um ihren Mitarbeitern nicht unnötig Gehälter zahlen zu müssen. Der beginnende Benzinmangel hat sowohl die einfachen Krimbewohner als auch die Unternehmen getroffen", so der Aktivist.

Staatliche Unternehmen würden zumindest einen Mindestbedarf an Gutscheinen erhalten, sagt der Menschenrechtler. Auf den Straßen seien deutlich weniger Autos unterwegs. Die Situation habe sich mehrere Tage lang zugespitzt und dann am Mittwoch ihren Höhepunkt erreicht.

Sergej Aksjonow, der Chef der von den russischen Invasoren eingesetzten Behörden auf der ukrainischen Halbinsel Krim, räumt in einem Video auf Telegram Kraftstoffengpässe ein. Sie seien auf einen Rückgang der Produktion in den russischen Ölraffinerien zurückzuführen. Innerhalb von zwei Tagen werde die Versorgung der Tankstellen mit der erforderlichen Menge an Benzin der Sorte AI-95 sichergestellt, teilt Aksjonow mit. Innerhalb von zwei Wochen werde zudem "die Frage der Verfügbarkeit von Benzin der Marke AI-92 geklärt sein".

Ukraine erzielt "messbare Ergebnisse"

Auf dem Telegram-Kanal der Aktivisten von "Crimean Wind" sind diverse Bilder von Tankstellen aus Sewastopol und Simferopol zu sehen, auf denen an den Preismasten unter anderem AI-95 nicht mehr angeboten wird. An Zapfpistolen sind Zettel mit der Aufschrift "nicht anfassen" angebracht.

Bei einer der Tankstellen auf den Bildern gibt es zwar noch die teuerste Sorte AI-100, jedoch zu einem stark gestiegenen Preis. Weitere Kanäle berichten von langen Schlangen an Tankstellen, die noch Benzin vorrätig haben.

Die ukrainischen Streitkräfte hatten in den vergangenen Monaten diverse russische Ölraffinerien bei Luftangriffen empfindlich getroffen. Der Militärexperte Oberst Reisner sagte bei ntv, es gebe erstmals "messbare Ergebnisse" durch Attacken der Ukraine. Verschiedene Quellen gehen davon aus, dass rund 20 Prozent der gesamten Kapazität der russischen Ölraffinerien brachliegen.

Quelle: ntv.de, rog

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