Politik

Sex-Partys mit Prostituierten Unangenehme Fragen an DSK

Wieder einmal hat Dominique Strauss-Kahn einen Termin bei der Polizei. Diesmal geht es um die Frage, ob DSK wusste, dass es sich bei den zu einer Reihe von Sex-Partys in Luxushotels in Paris und den USA eingeladenen Frauen um Prostituierte handelte.

Strauss-Kahn verbringt noch immer viel Zeit vor Gericht und bei der Polizei.

Strauss-Kahn verbringt noch immer viel Zeit vor Gericht und bei der Polizei.

(Foto: dpa)

Die französische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen seiner Beteiligung an illegalen Sex-Partys in Lille eingeleitet. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Die zuständigen Ermittlungsrichter hätten eine ursprünglich für Mittwoch geplante erneute Vernehmung vorgezogen. Strauss-Kahn sei gegen Zahlung von 100.000 Euro unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Er dürfe aber nicht mit den weiteren Verdächtigen Kontakt aufnehmen.

Strauss-Kahn war bereits vor einem Monat befragt worden. Er steht im Verdacht, regelmäßig bei gesponserten Sex-Partys an bandenmäßiger Zuhälterei beteiligt gewesen zu sein. Strauss-Kahns Anwälte teilten mit, er habe alle Vorwürfe "mit größter Entschiedenheit" zurückgewiesen. Er habe nichts von Prostituierten gewusst.

Nach Einschätzung der Ermittler könnte der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds zudem von veruntreuten Firmengeldern profitiert haben. Bei der Callgirl-Affäre stehen auch ein ranghoher Polizeichef und Geschäftsleute im Visier der Justiz.

Drohende Haftstrafen

Im Falle Strauss-Kahns ging es vor allem um die Frage, ob er bei seiner Teilnahme an gesponserten Sex-Partys in Paris, Brüssel und Washington wusste, dass die Frauen Prostituierte waren. Auf Beteiligung an Zuhälterei stehen in Frankreich bis zu 20 Jahre Haft, für Beihilfe zur Veruntreuung von Firmengeldern drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Im Vorjahr hatte er nach Vergewaltigungsvorwürfen eines New Yorker Zimmermädchens nicht nur den IWF-Chefposten, sondern auch seine Hoffnungen auf die Präsidentschaftskandidatur der französischen Sozialisten aufgegeben. Die US-Justiz stellte das strafrechtliche Verfahren zwar wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Frau ein, eine zivilrechtliche Klage ist aber noch anhängig. Eine erste Anhörung findet am Mittwoch vor einem New Yorker Gericht statt.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen