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An Flughäfen fehlt Personal Union will heimische Fachkräfte gegen das Chaos

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An deutschen Flughäfen fehlt es nicht an Passagieren, aber an Personal.

An deutschen Flughäfen fehlt es nicht an Passagieren, aber an Personal.

(Foto: picture alliance / AA)

An vielen deutschen Flughäfen geht es derzeit chaotisch zu. Ein Grund dafür ist fehlendes Bodenpersonal. Die Regierung will zur Entspannung der Lage Hilfskräfte aus dem Ausland einfliegen lassen, der Union missfällt diese Idee.

Die Union hat die Bundesregierung aufgefordert, im Kampf gegen das Chaos an deutschen Flughäfen auf inländische Fachkräfte anstelle von ausländischen Helfern zu setzen. "Das Flughafen-Chaos könnte dauerhaft mit inländischen Fachkräften gelöst werden", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Ich fordere die verantwortlichen Fachminister auf, in diesem Sinne zu handeln", sagte der CDU-Politiker.

Inzwischen schade das Reisechaos dem Ansehen Deutschlands im Ausland, sagte Bareiß weiter. Es belaste außerdem viele Menschen, "die sich ihren Erholungsurlaub verdient haben". Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Regierung die Einreise von hunderten ausländischen Hilfskräften ermöglichen will, die auf den Flughäfen etwa in der Gepäckabfertigung aushelfen sollen. Aus Regierungskreisen hieß es, geholt werden solle eine vierstellige Zahl an Hilfskräften aus der Türkei.

"Chaos nicht mehr zu verhindern"

Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat die Erwartungen an den geplanten Einsatz ausländischer Helfer gedämpft. Der Vorsitzende Heiko Teggatz sagte dem "Handelsblatt" vom Montag, das Chaos an den deutschen Flughäfen werde sich "kurzfristig nicht mehr verhindern lassen" und das wisse die Politik auch "sehr genau".

Fluggesellschaften und Flughäfen macht derzeit vor allem Personalmangel zu schaffen. Flüge werden gestrichen, auf den Flughäfen kommt es zu langen Warteschlangen. In der Corona-Pandemie waren viele Stellen gestrichen worden, dazu kommen aktuell viele Corona-Erkrankungen. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge fehlen derzeit an deutschen Flughäfen rund 7200 Fachkräfte. Die Branche hat die Regierung daher um Hilfe gebeten.

Kurz vor Beginn der Haupturlaubszeit hatte die Lufthansa angekündigt, insgesamt knapp 3000 Flüge an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München zu streichen, weil sich vermehrt Besatzungen wegen Corona-Fällen krankmelden. Grund ist insbesondere fehlendes Personal nicht nur bei der Airline selbst, sondern auch auf den Flughäfen, etwa bei der Sicherheitskontrolle.

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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