Gysi und Lafontaine als Wahlkämpfer Wagenknecht macht sich Platz
03.10.2011, 08:59 UhrIn der anhaltenden Personaldebatte bei den Linken stützt Vizechefin Wagenknecht die derzeitige Doppelspitze Lötzsch/Ernst. Ihren parteiinternen Widersacher Gysi sowie Fraktionschef Lafontaine kann sie sich als Wahlkämpfer 2013 vorstellen und schafft damit zugleich Freiraum für sich als Fraktionschefin.
Die Vizevorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, hat den intern umstrittenen Vorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst den Rücken gestärkt. "Dieser Führung wurde wirklich vom ersten Tag an, auch aus den eigenen Reihen, das Leben verdammt schwer gemacht. Beide wurden immer wieder aus den eigenen Reihen heraus demontiert. Wäre Angela Merkel das aus der CDU heraus passiert, wäre die schon längst weg als Vorsitzende", sagte Wagenknecht der "Leipziger Volkszeitung". Sie ist selbst für den Vorsitz von Partei oder Fraktion im Gespräch, als Protagonistin des linken Flügels intern aber umstritten.
Zugleich schlug sie den Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, und seinen früheren Co-Fraktionschef Oskar Lafontaine als Spitzenduo für den Bundestagswahlkampf 2013 vor. "So eine Konstellation wird von der übergroßen Mehrheit der Linken gewünscht." Der heutige Saar-Fraktionschef Lafontaine stehe für den größten Wahlerfolg, den die Linken je erreicht hätten.
Das derzeitige Problem der Linken sei nicht, dass sie als zu angepasst gelte, erklärte Wagenknecht. "Das Problem ist, dass wir zu vielstimmig geworden sind. Unser Kurs des Erfolges von 2009 wird von einzelnen allerdings sehr lautstarken Funktionären unserer Partei immer wieder in Frage gestellt."
Quelle: ntv.de, dpa