Die Zeugen JehovasWarten aufs Gottesreich
Sie gehen von Tür zu Tür, oder bieten ihre Zeitschrift "Wachtturm" auf der Straße an - die Zeugen Jehovas wollen möglichst viele Menschen von ihrer Lehre überzeugen. Sie glauben an eine bevorstehende "Königsherrschaft Gottes", die die bestehende Weltordnung ablösen werde. In einem dramatischen Endkampf - dem "Harmageddon" - wird Gott, von den Zeugen mit dem alttestamentarischen Namen "Jehova" bezeichnet, Satan vernichten, und nur die treuen Gläubigen werden hinterher am göttlichen Reich teilhaben.
Die Zeugen Jehovas leben nach strengen Moralvorstellungen, halten sich fern von Festen mit "heidnischen" Wurzeln wie Ostern und Weihnachten und leisten gewissenhaft ihre Missionsarbeit. Die Führung der Organisation führt Buch darüber, wie oft und wie lange die Mitglieder mit dem ihren Bibeln und Wachtturm-Blättern unterwegs sind. Die Zeugen sind zudem angehalten, regelmäßig einen festen Spendenbeitrag an die Vereinigung abzuführen und dieser, wenn möglich, im Todesfall auch das eigene Vermögen zu vermachen.
Die Weltzentrale der Zeugen Jehovas, die sogenannte "Leitende Körperschaft" mit Sitz in den USA besitzt unbedingte Autorität. Sie gilt als Statthalter Jehovas und somit als unfehlbar. Wer sich ihren Weisungen widersetzt, muß sich einem internen Rechtsverfahren aussetzen, als schlimmste Strafe droht der Ausschluss, der sogenannte "Gemeinschaftsentzug". Kontakt zu ehemaligen Mitgliedern - "Abtrünnigen" - ist den Anhängern streng untersagt. Nach dem Dasein in einer sehr engen Gemeinschaft droht den Aussteigern somit zunächst eine weitgehende gesellschaftliche Isolation.
Weltweit gehören den Zeugen Jehovas (auch Wachtturm-Gesellschaft genannt) nach eigenen Angaben mehr als 14 Millionen Menschen an. In Deutschland wirkt die Religgionsgemeinschaft seit 1903, unter den Nazis wurden die Zeugenjehovas verfolgt und in der DDR waren sie wegen "imperialistischer Agententätigkeit" verboten.heute Heute zählt die Organisation etwa 192.000 Mitglieder, Sitz ist Selters im Taunus.