Politik

RückblickWashington trifft Moskau

05.07.2009, 11:36 Uhr

Die Beziehungen zwischen US-Präsidenten und Kremlchefs waren in den vergangenen fünf Jahrzehnten häufig angespannt, manchmal innig, aber niemals emotionslos. Ein Rückblick.

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Kennedy mit Chruschtschow (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Beziehungen zwischen US-Präsidenten und Kremlchefs waren in den vergangenen fünf Jahrzehnten häufig angespannt, manchmal innig, aber niemals emotionslos. Anfang der 1960er Jahre stimmte die Chemie zwischen den Führern der Supermächte überhaupt nicht. Nach den Kriegsdrohungen von Parteichef Nikita Chruschtschow nannte US-Präsident John F. Kennedy das Wiener Treffen im Juni 1961 "die härteste Sache in meinem Leben". Bald danach eskalierte der Kalte Krieg mit Mauerbau und Kubakrise.

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Reagan mit Gorbatschow. (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Mehr als 20 Jahre später leitete das Zusammenspiel des Antikommunisten Ronald Reagan und des Reformkommunisten Michail Gorbatschow eine Aufbruchstimmung ein. "Sie können miteinander", stellte Reagans Sprecher Larry Speakes nach der ersten Begegnung im November 1985 in Genf fest. Als Reagan Anfang 1989 aus dem Amt schied, war das Ende des Kalten Krieges in Sicht.

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Clinton mit Jelzin. (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Freundschaftlich waren Russlands erster Präsident Boris Jelzin und der Demokrat Bill Clinton einander in den 1990er Jahren verbunden. Schon beim ersten Gipfel im April 1993 im kanadischen Vancouver waren beide per Du. Clinton versprach dem wirtschaftlich bedrängten Jelzin 1,6 Milliarden Dollar Soforthilfe. Das Verhältnis zwischen Clinton und Jelzins Nachfolger Wladimir Putin gestaltete sich eher kühl und geschäftsmäßig. Für Putin war der US-Präsident 2000 in Moskau nur ein "sehr angenehmer Gesprächspartner".

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Bush mit Putin. (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Mit dem Republikaner George W. Bush fand Putin nicht erst im Schulterschluss gegen den internationalen Terrorismus nach den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 zusammen. Beide begründeten ihr gutes Verhältnis auf dem Gipfel im Juni 2001 in Slowenien. "Ich habe dem Mann in die Augen gesehen", sagte Bush. Er vertraue Putin. Beide "Freunde" einigten sich ein Jahr danach in Moskau auf einen weitgehenden Abrüstungsvertrag. Später warfen der Irakkrieg sowie russische Demokratie-Defizite und die US- Raketenabwehrpläne Schatten auf das Verhältnis beider Länder. Trotz aller Kritik überdauerte die gegenseitige Wertschätzung der Präsidenten ihre Amtszeit.

Quelle: ntv.de, dpa