Fünf Jahre Irak-Krieg Weltweite Proteste
16.03.2008, 18:16 UhrGegen den Irak-Krieg sind kurz vor dem fünften Jahrestag des Einmarsches weltweit tausende Menschen auf die Straße gegangen. In Los Angeles zogen tausende Menschen mit Antikriegsplakaten und in US-Flaggen gehüllten Särgen durch die Straßen. Die Veranstalter sprachen von bis zu 10 000 Teilnehmern. In London und Glasgow versammelten sich ebenfalls mindestens zehntausend Demonstranten und forderten den Rückzug der britischen Truppen aus dem Irak sowie ein Ende des Afghanistan-Einsatzes.
Anlass der weltweiten Proteste war der Beginn der US-geführten Militäroperation zum Sturz des Regimes von Saddam Hussein in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003. Zusammen mehr als 7500 Kriegsgegner versammelten sich in Madrid, Barcelona und anderen spanischen Städten. In Kopenhagen, Stockholm, Oslo und Göteborg und in der polnischen Hauptstadt Warschau gingen ebenfalls Tausende auf die Straße. Proteste gab es auch in Belgien.
Papst Benedikt XVI. wandte sich am Palmsonntag mit einem Friedens-Appell an das irakische Volk. "Schluss mit den Massakern, Schluss mit der Gewalt, Schluss mit dem Hass im Irak", forderte er in Rom.
Kriegsbefürworter auf Werbetour
Unterdessen ist der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und Befürworter des Irak-Krieges, John McCain, überraschend nach Bagdad geflogen. Mit ihm reiste eine Delegation von Kongress-Abgeordneten. Der Besuch des 71-Jährigen war aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt worden. Im Vorwahlkampf der Republikaner liegt McCain uneinholbar vor seinen parteiinternen Konkurrenten. Bei Reden und Auftritten hatte er sich stets für eine weitere starke Präsenz von US-Truppen im Irak ausgesprochen.
Es bleibt gefährlich
Die Sicherheitslage im Irak bleibt einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge weiter angespannt. Von Oktober bis Dezember 2007 sei die Zahl gewalttätiger Zwischenfälle zwar insgesamt zurückgegangen, heißt es in einem in New York veröffentlichen Bericht der UN-Unterstützungsmission im Irak, UNAMI. Doch hätten die Aktivitäten von Aufständischen in einigen Gegenden außerhalb von Bagdad spürbar zugenommen. Opfer seien meist unschuldige Menschen.
Quelle: ntv.de