Politik

Kino-Anschläge in Bangladesch Zahl der Opfer steigt

Die Zahl der Todesopfer bei Terroranschlägen auf vier Kinos in Bangladesch ist am Sonntag auf 18 gestiegen. Drei Personen wurden nach Angaben des Innenministeriums in Dhaka festgenommen. Mindestens 150 Kinobesucher wurden verletzt, als in Mymensingh, rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Dhaka, gleichzeitig in vier voll besetzten Kinos Bomben explodierten. Viele der Verletzten befinden sich in einem kritischen Zustand.

Am Eid-Fest zum Ende des moslemischen Fastenmonats Ramadan hatten viele Menschen die Kinos besucht. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Ob es sich um die Tat extremistischer Moslems handeln könnte, die Filme und andere weltliche Vergnügen ablehnen, war daher unklar.

Augenzeugen berichteten über laute Explosionen in Mymensingh, das als Hochburg militanter Islamisten gilt. Sicherheitskräfte riegelten das Krankenhaus ab, in das die meisten Opfer eingeliefert worden sind und hinderten auch Angehörige der Opfer daran, ins Innere des Gebäudes zu gelangen.

Kein Bekenntnis eingegangen

War zunächst gemutmaßt worden, El Kaida könne mit den Anschlägen zu tun haben, schloss die Polizei am Sonntag eine Beteiligung des Terrornetzwerks aus. Gleichwohl wird davon ausgegangen, dass eine organisierte Gruppe für die Explosionen verantwortlich ist. Zu den Anschlägen bekannt hat sich bislang noch niemand.

Die Polizei nahm 22 Verdächtige fest, darunter auch einen führenden Oppositionspolitiker. Premierministerin Khaleda Zia sprach von einem Akt des Terrorismus und griff dabei die Awami-Liga von Oppositionsführerin Sheikh Hasina an.

Im April vergangenen Jahres hatten Terroristen bei einer Feier zum bengalischen Neujahrsfest in einem Park in der Haupstadt Dhaka eine Bombe gezündet. Mehrere zehntausend Menschen hatten die traditionelle Feier besucht. Elf Menschen waren bei dem Anschlag ums Leben gekommen. Die Polizei hatte damals angenommen, dass die Täter zu einer extremistischen Moslemgruppe gehörten, die das Neujahrsfest als "unislamisch" ablehnten. Der Terroranschlag wurde aber nicht aufgeklärt.

Quelle: ntv.de

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