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Die spanischen Afrika-Exklaven Ceuta und Melilla

Die an der Nordküste Afrikas gelegenen Städte Ceuta und Melilla gehören seit Jahrhunderten zu Spanien. Beide gehen auf Gründungen der Phönizier zurück und wurden im Laufe ihrer abwechslungsreichen Geschichte von Karthagern, Römern, Vandalen, Byzantinern, Westgoten und Arabern beherrscht.

Spanier und Portugiesen nahmen die Städte im 15. Jahrhundert ein -quasi als Fortsetzung der Reconquista (Rückeroberung), mit der die christlichen Heere die arabischen Herrscher von der Iberischen Halbinsel vertrieben. Ceuta, auf einer Halbinsel an der Meerenge von Gibraltar gelegen, wurde 1415 von den Portugiesen erobert.

Die Spanier übernahmen 1580 mit der Annexion Portugals die Herrschaft über die Stadt. Ceuta blieb spanisch, auch als Portugal 1640 die Unabhängigkeit zurückerlangte. Das 300 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla wurde 1497 von den Spaniern erobert. Beide Städte sind heute Militärstützpunkte, deren Territorium auf der einen Seite ans Meer und auf der anderen an Marokko angrenzt.

Wirtschaftlich leben sie zu einem großen Teil vom Handel mit Marokko und vom Schmuggel. Sie erhielten 1995 ein Autonomiestatut, wurden allerdings den übrigen 17 Regionen Spaniens rechtlich nicht gleichgestellt. Marokko erhebt Anspruch auf beide Städte. Ceuta hat 75.000 Einwohner, Melilla 68.000.

Quelle: ntv.de

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