Extrem ansteckend und tödlich Das Marburg-Virus
12.04.2005, 10:08 UhrDas Marburg-Virus ist ein extrem ansteckender tödlicher Krankheitserreger. Es ist mit dem später entdeckten Ebola-Virus verwandt. Das Marburg-Virus löst ein so genanntes hämorrhagisches Fieber mit Blutungen der Haut und der inneren Organe aus. Das Virus wurde 1967 mit Versuchsaffen aus Uganda in die Labors des Pharmaherstellers Behringwerke im hessischen Marburg eingeschleppt. Sieben Menschen starben damals.
Bislang gibt es kein Medikament gegen den Erreger. Gewöhnlich führt jede vierte bis fünfte Ansteckung zum Tod. In Angola ist die Sterberate derzeit allerdings höher. Grund könne ein besonders aggressives Virus sein, sagte Helmut Jäger, Arzt am Reisemedizinischen Zentrum des Tropeninstituts Hamburg. Es könne aber auch daran liegen, dass derzeit hauptsächlich Kinder betroffen seien und die Konstitution vieler Angolaner nach dem Bürgerkrieg derzeit ohnehin geschwächt sei.
Die Inkubationszeit beträgt drei bis neun Tage. Danach treten Symptome wie Durchfall und Kopfschmerzen auf. Hämorrhagische Fiebererkrankungen gehören zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Zu den bekanntesten Formen zählen Ebola, das Lassa- und das Dengue-Fieber.
Hämorrhagisch (griechisch von Blutfluss/Blutsturz) beschreibt die Krankheitssymptome: Neben hohem Fieber können Infizierte an Blutungen und Gewebeschäden leiden. Diese sind oft auch äußerlich sichtbar an blutender Haut durch geplatzte Gefäße. In den schwersten Fällen stirbt der Patient an inneren Blutungen und Organversagen. Weitere Komplikationen können Herz-Kreislauf- Störungen, Magen-, Darm-, Nieren- oder Nervenleiden sein. Das dauerhafte Reservoir der Viren in Afrika ist noch nicht entdeckt.
Quelle: ntv.de