Dossier

Chronologie Italienischer Fußball-Skandal

2. Mai: Die "La Gazzetta dello Sport" bringt die Skandal-Lawine ins Rollen: Sie veröffentlicht Abhörprotokolle der Staatsanwaltschaft Turin mit Telefongesprächen von Juventus Turins Manager Luciano Moggi. Demnach hatte Moggi in der Saison 2004/2005 mehrere Spiele in der Serie A mit Hilfe von Ex-Schiedsrichter-Koordinator Pierluigi Pairetto und diversen Schieds- und Linienrichtern manipuliert.

8. Mai: Franco Carraro, Präsident des italienischen Fußball-Verbandes (FIGC), tritt zurück.

10. Mai. Der Vize-Präsident des FIGC, Innocenzo Mazzini, tritt ebenfalls zurück. Mit Juventus Turin, dem AC Mailand, Lazio Rom und dem AC Florenz stehen insgesamt neun Vereine der Serie A und B unter Manipulationsverdacht. Gegen 50 Funktionäre, Schiedsrichter und Club-Manager ermitteln die Staatsanwaltschaften Neapel, Turin, Rom und Parma.

13. Mai: Der italienische Star-Schiedsrichter Massimo De Santis wird vom FIGC für die WM in Deutschland zurückgezogen.

16. Mai: Jurist Guido Rossi wird von der Regierung zum kommissarischen Präsidenten des Fußball-Verbandes ernannt.

26. Mai: Die Staatsanwaltschaft eröffnet ein Ermittlungsverfahren gegen Davide Lippi, den Sohn des Nationaltrainers Marcello Lippi.

22. Juni: Chef-Ankläger Stefano Palazzi eröffnet ein Verfahren gegen Juventus Turin, den AC Mailand, den AC Florenz und Lazio Rom sowie gegen 26 Funktionäre vor dem FIGC-Sportgericht. Liga-Präsident und AC Mailands Vizepräsident Adriano Galliani tritt zurück.

29. Juni: Prozessauftakt vor dem Sportgericht in Rom.

9. Juli: Italien wird in Deutschland Fußball-Weltmeister. 13 von 23 Weltmeistern spielen bei den angeklagten Clubs. Den WM-Helden droht die Verbannung in die Fußball-Niederungen. Aufkommenden Forderungen nach einer Generalamnestie wird jedoch schnell eine Absage erteilt.

14. Juli: Das FIGC-Sportgericht verurteilt Juventus Turin, den AC Florenz und Lazio Rom zum Zwangsabstieg in die Serie B. Juve werden die Meistertitel 2005 und 2006 aberkannt. Milan werden rückwirkend 44 Punkte für die Saison 2005/2006 abgezogen, so dass der Club erstklassig bleibt, aber nicht in der Champions League starten kann. 19 von 26 Funktionären werden mit Berufsverboten von bis zu fünf Jahren belegt.

17. Juli: Die vier bestraften Clubs legen Berufung gegen den Richterspruch ein.

25. Juli: Das Berufungsgericht der FIGC mildert das erstinstanzliche Urteil für alle vier Clubs ab. Neben Milan sind auch Lazio und Florenz in der Spielzeit 2006/2007 weiter erstklassig. Die Strafversetzung von Juventus in die 2. Liga bleibt bestehen, allerdings gehen die Turiner nur mit 17 statt 30 Minuspunkten belastet in die neue Saison.

26. Juli: Trotz der milderen Strafen kündigen Juventus Turin, der AC Florenz und Lazio Rom erneut Berufung gegen das Urteil an. Die drei Clubs wollen das Verwaltungsgericht in Rom anrufen.

Quelle: ntv.de

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