Dossier

Wie der Krieg begann Saakaschwilis Version

Im Konflikt mit Russland setzt der georgische Präsident Michail Saakaschwili auf deutsche Vermittlung. "Die Deutschen haben ja einen guten Draht zu Russland", sagte Saakaschwili der "Rhein-Zeitung" in Tiflis. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sei "einer von mehreren Vermittlern, die versuchen, mit Russland zu reden". Für Georgien gehe es ums Überleben. "Das letzte, was wir wollen, ist dieses Spiel fortzusetzen", sagte der georgische Präsident.

Saakaschwili schilderte in dem Interview seine Sicht der Ereignisse, die zur Eskalation des Konflikts um die abtrünnige Provinz Südossetien führten. Am 6. oder 7. August habe er "etwas Übles gerochen", sagte er der "Rhein-Zeitung". Er habe versucht, mit der russischen Seite zu reden, aber keine Antwort bekommen. Danach habe er sich an NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer und an mehrere europäische Staatschefs gewandt. Als er plötzlich die Information erhalten habe, dass russische Schützenpanzer durch den Roki-Tunnel unterwegs seien, der Süd- und Nordossetien verbindet, habe er nur eine Möglichkeit gesehen, den Konvoi zu stoppen, nämlich durch Artilleriefeuer.

Der georgische Präsident warf der russischen Regierung vor, sie wolle die Macht in Georgien übernehmen. Mit US-Präsident George W. Bush sei er sich einig, dass es dabei "nicht so sehr um Georgien geht, sondern dass dies in gewisser Weise auch eine Aggression gegen die Amerikaner ist".

Quelle: ntv.de

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