"Ratgeber Hightech" vom 06.04.2013 (Wdh. 08.04.) Mini Hifi-Anlagen im Test
06.04.2013, 08:00 Uhr
Die Technik soll ja immer kleiner werden, aber dennoch Top-Qualität liefern. Das ist auch bei Hifi-Anlagen der Fall. Früher füllten die Musik-Geräte einen ganzen Schrank, heute schrumpft das Ganze zu einem kleinen Hightech-Würfel zusammen. Aber ist der Sound auch super? Die Stiftung Warentest hat es untersucht …
Wer sich in den HiFi-Abteilungen der deutschen Elektronikfachgeschäfte umschaut, sucht immer häufiger sie: Mini HiFi-Anlagen. So weiß auch Leo Hohl aus Berlin genau, was Ihre neue Anlage neben gutem Klang können muss: "Für mich ist es wichtig, dass Sie klein und kompakt sind, das sie ein Internetradio haben. Und vor allen Dingen, dass ich mein iPhone anschließen kann, weil ich habe meine ganze Musik digital."
Aber: Bei welchen der vielen Minis ist klein auch „oho“? Das weiß Peter Knaak von Stiftung Warentest. Er hat aktuelle Mini Hifi-Anlagen getestet. Das Ergebnis: Nicht alle können überzeugen: "Wir hatten 14 Anlagen im Test. Viele davon haben uns nicht gefallen. Bei etwa der Hälfte ist das was ich sagen würde: gut.“
Egal ob groß oder klein: Die in den Anlagen verbauten Verstärker gibt’s analog oder digital. Im Test hatten 8 von 10 im Klang „gute“ Anlagen einen Digitalverstärker. Neben dem Verstärker für sauberen Klang sind laut Knaak ordentliche Lautsprecher wichtig: "Uns hat natürlich interessiert: Kann das gut klingen? Und tatsächlich ist es so, dass klang-entscheidend immer noch die Lautsprecher sind. Die besseren Lautsprecher klingen gut und da ist es dann völlig egal ob ein analoger, althergebrachter oder ein neuer Digitalverstärker dahinter steckt.“
Wenn dann das Zusammenspiel aus Verstärker und Lautsprecher passt, fehlt noch der passende Tonträger. Und auch hier setzen immer mehr Musikliebhaber auf Mini statt auf Maxi. Alle getesteten Anlagen haben einen CD-Player und ein UKW-Radio. Digitales Radio „DAB+“ kann aber nur jede Dritte, urteilt Warentester Peter Knaak: "DAB+ hat eben ein paar Vorteile, die zum einen zu hören sind – also es klingt viel frischer als das normale UKW-Radio. Und das zweite ist, dass wir eben ganz viele regionale Sender, die aus dem Westen oder dem Süden sind zum Beispiel eben hier in Berlin empfangen können. Während ich so durchtaste sehe ich eben die Sendervielfalt. Etwa 40 Stationen, die hier in Berlin rein kommen. Wenn ich dann einen gut finde, dann drücke ich auf die Entertaste und dann kommt der rein.“
Internetradios bieten viel – wenn man sie zum Laufen bringt
Noch mehr Empfang bieten Internetradios. Sie ermöglichen das Hören von unendlich vielen Radiosendern aus aller Welt. Wer ein Smartphone oder einen iPod besitzt, der kann sich die Internetmusik so in die neue Anlage holen. Ein eingebautes Internetradio hatten nur drei der getesteten Anlagen. Schwachpunkt: Ist eine solche Funktion vorhanden, ist es oft nicht gerade leicht, sie in Gang zu bekommen. Knaak: "Da wo es wirklich tricky wird, das ist dann der Punkt, wo ich Internetradio empfangen will. Das ist ja dann so die hohe Weihe des digitalen Empfangs. Da muss man das Radio ja erst mal mit seinem eigenen Heimnetzwerk verbinden. Das muss man nur einmal machen. Tröstlich. Allerdings ist es dieses eine Mal teilweise ziemlich stressig.“
Die kompakte Technik, die die Minis zu bieten haben, soll nicht nur gut klingen, sondern will auch möglichst einfach bedient werden. Und das gelingt nicht vielen Herstellern. Praktisch: Die Mini-Anlage von Sony kann über eine Smartphone-App gesteuert werden. Ansonsten haben die meisten in Sachen Bedienung aber Nachholbedarf, kritisiert Knaak: "Der Bedienkomfort der Anlagen könnte besser sein. Ich habe zuweilen den Eindruck als würden die Hersteller irgendjemanden beauftragen: ‚Macht da mal noch ein Digitalradio rein. ‘ Und dann wird das dazu gepackt und das Bedienkonzept stimmt irgendwie nicht so richtig. Da muss noch dran gearbeitet werden, damit das wirklich funktioniert. Alle Anlagen brauchen also mehr oder weniger ein bisschen Lernzeit ehe man alle Funktionen auch nutzen kann."
Sony ist Spitze
Im Test der Stiftung Warentest landete am Ende eine Anlage von Sony vorn. In Sachen Preis lag sie mit 400 Euro im Mittelfeld. Knack verkündet das Ergebnis: "Den Sieg hat eine Anlage von SONY geholt, die uns eben zum einen damit überzeugte, dass sie alle Empfangswege bot. Neben UKW also auch DAB und Internetradio. Und dann hat sie eben auch als eine der vier Anlagen, die gut klingen, einen guten Klang. Das, finde ich, ist das wichtigste.“
Auf den Plätzen zwei und drei landeten Anlagen von Pioneer und Philips. Die Drittplatzierte gibt’s als Gute schon für unter 300 Euro.
Und das sind die Top drei:
1.) Sony CMT-G2BNIP gut (1,8) 410,00 €
2.) Pioneer X-HM81 gut (1,9) 575,00 €
3.) Philips DCB 7005 gut (2,1) 284,00 €
Quelle: Stiftung Warentest
Egal, woher am Ende die Musik kommt - wer beim Kauf auf ein paar Dinge achtet, kann für überschaubares Geld bei gutem Klang aus der Mini-HiFi-Anlage richtig entspannen.
Quelle: ntv.de