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BayernStrecke nach S-Bahn-Unfall gesperrt: Ermittlungen dauern an

17.02.2022, 10:56 Uhr

Die Arbeiten an der Strecke nach dem schweren S-Bahn-Zusammenstoß ziehen sich hin - genau wie die Ermittlungen. Nach der Bergung der beiden Züge gibt die Deutsche Bahn nun eine vorsichtige Prognose ab, wann die Strecke freigegeben werden könnte.

Schäftlarn (dpa/lby) - Nach dem tödlichen S-Bahn-Unfall in Schäftlarn bei München bleibt der betroffene Streckenabschnitt bis mindestens Ende kommender Woche gesperrt. Die Bergung der beiden Züge sei zwar am Freitagnachmittag abgeschlossen worden, teilte die Bahn am Freitagabend mit. Das Ausmaß der Schäden an Gleisen, Oberleitung, Schotter und Schwellen müsse nun aber von Experten begutachtet werden. Dies werde mehrere Tage in Anspruch nehmen, sagte ein Bahn-Sprecher.

Eine der beiden S-Bahnen war demnach als Ganzes schon am Donnerstag abgeschleppt worden. Die letzten Zugteile der anderen S-Bahn wurden am Freitag in den Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn gezogen. Ein Teil des zweiten Zuges war bei dem Unfall so stark beschädigt worden, dass ihn ein Kran vom Gleis hob und auf der benachbarten Bundesstraße 11 absetzte. Im Laufe des Samstags sollte das Zugteil auf einen Tieflader gehoben und abtransportiert werden. Die Straße könnte danach dann wieder freigegeben werden.

Die Ermittlungen zu dem schweren Unfall liefen auch am Freitag weiter. Von der Staatsanwaltschaft waren keine Neuigkeiten zu erfahren. Ermittler hatten am Donnerstag bekanntgegeben, dass sich die Untersuchungen auf einen der beiden Lokführer und ein auf Rot stehendes Haltesignal konzentrierten.

Die S-Bahn des 54-Jährigen, der schwer verletzt wurde, habe vermutlich ein Haltesignal überfahren, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dabei betonte sie aber, es sei zu früh zu sagen, ob es sich dabei um menschliches oder technisches Versagen gehandelt habe. Die Ermittlungen dürften Wochen, wenn nicht Monate dauern.

Bei dem Zusammenstoß der beiden S-Bahnen am Montagnachmittag wurden auf eingleisiger Strecke ein Mann getötet und 18 Menschen verletzt, sechs von ihnen schwer. Rettungskräfte rückten mit rund 800 Helfern zu einem Großeinsatz aus.

Entlang der gesperrten Strecke der S7 zwischen den Bahnhöfen Wolfratshausen und Höllriegelskreuth in der Gemeinde Pullach (Landkreis München) fahren Busse, bis die Gleise wieder für die S-Bahnen befahrbar sind.

Quelle: dpa

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