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Niedersachsen & BremenMeyer Werft bleibt fürs Erste in staatlicher Hand

23.12.2025, 05:02 Uhr
Die-Meyer-Werft-gehoert-zu-jeweils-40-Prozent-dem-Bund-und-dem-Land-Niedersachsen

Ein Milliardenauftrag sorgt für volle Auftragsbücher bei der Meyer Werft. Warum Niedersachsen seine Anteile trotzdem noch nicht verkaufen will.

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Landesregierung hat es mit einem Verkauf der vom Staat geretteten Meyer Werft nicht eilig. "Die Werft ist jetzt hervorragend aufgestellt. Das Unternehmen ist stabil. Wir sind aber noch mitten in der Sanierungsphase, auch wenn die Beschäftigung weit darüber hinaus gesichert ist", sagte Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. "Deswegen sehe ich derzeit keinen Handlungsbedarf, an der Eigentümerstruktur etwas zu ändern. Es wäre falsch, die Sicherheit, die wir der Werft gegeben haben, jetzt infrage zu stellen."

Großauftrag von bis zu zehn Milliarden Euro

Mitte Dezember hatten Bund und Land sowie die Meyer Werft einen Großauftrag der Reederei MSC Cruises vorgestellt: Bis 2033 soll die Werft vier Kreuzfahrtschiffe bauen, mit einer Option auf zwei weitere bis 2035. Der Auftrag hat einen Umfang von bis zu zehn Milliarden Euro.

"Die akute Krise ist überstanden. Zum ersten Mal nach vielen Jahren können die Kolleginnen und Kollegen der Werft wieder mit großer Zuversicht nach vorne blicken", sagte Lies. Dass die Meyer Werft jetzt Aufträge habe, die sie bis 2035 auslasten, sei angesichts der Krise in der Wirtschaft eine echte Ausnahme.

"Der Werftleitung mit Belegschaft und Betriebsrat und der IG Metall ist es mit Unterstützung von Land und Bund gelungen, die Meyer Werft zu stabilisieren – und das ohne betriebsbedingte Kündigungen. Das ist ein Riesenerfolg", sagte der Regierungschef weiter. Der Auftrag von MSC Cruises zeige, mit welcher Qualität bei Meyer Kreuzfahrtschiffe gebaut werden.

Wulff soll zwischen Familie Meyer und Management vermitteln

Medienberichten zufolge knirscht es allerdings zwischen der Eigentümerfamilie Meyer, die noch 20 Prozent am Unternehmen hält, und dem aktuellen Management. Der frühere Bundespräsident und niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff solle daher als Mediator vermitteln, heißt es.

Der Bund und das Land Niedersachsen hatten vor gut einem Jahr jeweils 40 Prozent der Anteile an der finanziell angeschlagenen Meyer Werft übernommen. Dafür flossen insgesamt 400 Millionen Euro. Zudem gewährleisteten sie einen Kreditrahmen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro.

Quelle: dpa

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