Rheinland-Pfalz & SaarlandTrotz Anstiegs der Arbeitslosigkeit "positive Signale"

Die Zahl der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz hat sich im Januar zwar leicht erhöht. Die Bundesagentur für Arbeit verweist aber auf einige günstige Entwicklungen.
Saarbrücken (dpa/lrs) - In Rheinland-Pfalz ist die Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn leicht gestiegen. Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit waren im Januar 104.600 Frauen und Männer arbeitslos und damit 6200 oder 6,3 Prozent mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr waren jedoch 21.000 Menschen weniger arbeitslos; das entspricht einem Rückgang von 16,7 Prozent. Auch gegenüber dem Januar vor der Pandemie, also Januar 2020, waren weniger Menschen arbeitslos (minus 2200 oder minus 2,1 Prozent), wie die Agentur am Dienstag weiter mitteilte.
Die Arbeitslosenquote lag bei 4,6 Prozent. Im Dezember betrug sie 4,4 Prozent und vor einem Jahr 5,6 Prozent. Stichtag der Erhebung war der 13. Januar.
Die Chefin der Regionaldirektion, Heidrun Schulz, sprach von einem Start ins neue Jahr mit "positiven Signalen" und verwies auf die im Jahresvergleich rückläufige Arbeitslosigkeit. Dieser Rückgang betreffe erstmals seit langer Zeit auch wieder Langzeitarbeitslose. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei immer noch ungebremst hoch.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden, lag im Januar bei 135.100 Personen. Das waren 13,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Im ersten Monat des Jahres meldeten rheinland-pfälzische Betriebe 6900 offene Arbeitsstellen. Dies waren zwar 18,8 Prozent weniger als im Dezember, aber 28,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in dem Bundesland im November - das ist der aktuellste Datenstand - mit rund 1,48 Millionen Beschäftigten 1,7 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Im Januar wurden 1200 Anzeigen von Unternehmen auf Kurzarbeit gezählt, 200 mehr als im Dezember. Davon betroffen waren 11.100 Beschäftigte. Der Anstieg war nicht mehr so stark wie im Dezember. Schulz sprach einem möglichen Anzeichen für eine Trendwende. "Weiterhin ist der Hotel- und Gastronomiebereich sowie der Einzelhandel stark betroffen", sagte sie. Diese Bereiche sind besonders stark von Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie betroffen.
Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die kommenden Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen setzten im Oktober 4100 Betriebe für 22.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit um.