Rheinland-Pfalz & SaarlandÜbernachtungen in Heilbädern unter Vor-Corona-Niveau

Mainz/Koblenz (dpa/lrs) - Die Übernachtungszahlen in den Heilbädern und Kurorten von Rheinland-Pfalz hinken noch immer dem Vor-Corona-Niveau hinterher. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hätten die Gästeübernachtungen in den Heilbädern und Kurorten einschließlich Kliniken um 13 Prozent unter dem Wert des ersten Halbjahrs 2019 gelegen, sagte Emanuel Letz, Vorsitzender der Sektion Heilbäder und Kurorte im Tourismus- und Heilbäderverband Rheinland-Pfalz, der Deutschen Presse-Agenur. Insgesamt seien mehr als 1,7 Millionen Übernachtungen gezählt worden.
Der Rückgang lasse sich nicht nur mit den Auswirkungen der Flutkatastrophe im Ahrtal und wenigen vorübergehend geschlossen Beherbergungsbetrieben erklären, sagte Letz, der auch Oberbürgermeister von Bad Kreuznach ist. Die Entwicklung betreffe vor allem die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken. Diese hätten mittlerweile einen Anteil von 44 Prozent an den Übernachtungen in den Kurorten und seien ein wesentlicher Standortfaktor.
Die Heilbäder und Kurorte wollten weiterhin qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen und eine erstklassige kurortspezifische Infrastruktur bieten, betonte Letz. Der Rückgang der Übernachtungen in den Fachkliniken in den vergangenen drei Jahren wirke sich jedoch direkt auf die Einnahmesituation vor Ort aus. Die Landesregierung sollte daher ressortübergreifende Förderprogramme auflegen, um etwa in die Modernisierung und Sanierung der Infrastruktur zu investieren. In Rheinland-Pfalz gibt es nach Angaben des Verbands 16 hochprädikatisierte Heilbäder und Kurorte.