Sachsen-AnhaltMessegesellschaften: "Vorsichtiger Optimismus" in 2022

2022 sollte für Messen wieder Normalität bringen. Das Jahr ist erst wenige Wochen alt, die Corona-Lage bleibt aber ernst. Die Hoffnung auf Stabilität schwindet nach und nach.
Halle/Magdeburg (dpa/sa) - Mit Blick auf das anhaltende Corona-Infektionsgeschehen werden die Hoffnungen auf ein Messe-Jahr wie vor der Pandemie wie schon früh im Jahr gedämpft. Nach wenigen Wochen zeichnet sich ab, dass auch dieses Jahr nicht so wird, wie sich das die Messegesellschaften vorgestellt haben. "Im Jahr 2022 gibt es noch keine Normalisierung", teilte eine Sprecherin der Messegesellschaft in Halle mit.
Ein bisschen bergauf geht es aber: Nach zweijähriger Pause soll etwa die Baumesse Saalebau wieder stattfinden. Auch die auf Anfang April verschobene Bildungsmesse Chance und eine in den beiden letzten Jahren ausgefallene Verbrauchermesse sollen aller Voraussicht nach wieder durchgeführt werden. Neben dem Messebetrieb sollen auch die Produktion einer Fernsehshow und eine ganze Reihe an anderen Veranstaltungen den Betrieb wieder ankurbeln.
Auch in Magdeburg kann man nur mit "vorsichtigen Optimismus" auf das noch junge Jahr schauen: Man sei zuversichtlich, dass weiterhin Messen stattfinden können, hieß es seitens der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg. Der rechtliche Rahmen der Durchführbarkeit von Messen sei in Sachsen-Anhalt gegeben. Allerdings sei eine Zurückhaltung bei Ausstellern aufgrund der aktuellen pandemischen Lage festzustellen, hieß es weiter. "Das macht die wirtschaftliche Durchführbarkeit von Messen schwierig, sodass bereits eine Messe vom Veranstalter für März 2022 abgesagt wurde." Dennoch bereiten sie aktuell zwei eigene Messen für das Frühjahr 2022 vor. Bereits im Januar startete die Messesaison dort mit der Tourisma.
Im vergangenen Jahr ist der Messebetrieb in Sachsen-Anhalt zum zweiten Jahr in Folge hart getroffen worden. Der Jahresumsatz der Messe in Halle ist 2021 gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 auf 20 Prozent eingebrochen. "Durch den ausgedehnten Lockdown sowie die andauernden Unsicherheiten für Veranstaltungen und Bedingungen zu deren Durchführung konnte nur ein Bruchteil der normalen Veranstaltungen 2021 stattfinden", so die Sprecherin der Messe Halle. In den Monaten, in denen keine Veranstaltungen möglich waren, lag der Umsatzrückgang eigenen Angaben zufolge bei 100 Prozent.
Auch in der Landeshauptstadt musste die Messegesellschaft einiges einbüßen. Drei der eigenen Messen fielen ganz aus, bei zwei weiteren wurden Umsatzrückgänge von 22 bis 35 Prozent verbucht. Im Vermietungsgeschäft war der Rückgang im Jahr 2021 mit 51 Prozent im Vergleich zum Normaljahr 2019 etwas weniger als im Jahr 2020 (minus 62 Prozent). Das lag aber vor allem daran, dass ein Teil der Messehallen bis Ende September als Impfzentrum genutzt wurde.
Das Highlight der Gesellschaften war es, im Herbst wieder ins Messegeschäft zurückzukehren. "Dabei erhielten wir sowohl ein positives Aussteller - als auch ein entsprechend gutes Besucherfeedback", hieß es von der Magdeburger Messegesellschaft.