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ThüringenNordthüringen: Wildkater wieder in Freiheit

21.05.2021, 17:09 Uhr

Leinefelde-Worbis (dpa/th) - Ein verletzter Wildkater ist in Nordthüringen erfolgreich wieder aufgepeppelt und zurück in die Natur entlassen worden. Der auf den Namen Bert getaufte Kater konnte am Donnerstag wieder an seinem Fundort im Kyffhäuserkreis sich selbst überlassen werden, wie der Alternative Bärenpark Worbis aus dem Eichsfeld am Freitag mitteilte. Der Bärenpark war mit der Pflege des Tieres betraut worden. Aktuell befinden sich auch verwaiste Wildkatzenjunge in der Obhut des Alternativen Bärenparks. Wildkatzen sind geschützte Wildtiere.

Auch wenn die Freisetzung ein Erfolg für den Artenschutz und das Tier selbst sei, sei es einer von zahlreichen Wildtierschutzfällen in diesem Jahr, hieß es. "Allein im Projekt Worbis ist Bert bei weitem kein Einzelfall". Fast täglich kämen Hilferufe bezüglich verletzter oder verwaister Wildtiere wie Füchse, Marder, Wildkatzen und ähnliches rein. Der Platz zur Aufnahme sei allerdings begrenzt.

"Die Zwischenfälle mit in Not geratenen Wildtieren häufen sich extrem in diesem Jahr, nicht nur bei uns", sagte die Leiterin des Projekts, Sabrina Schröter. Zahlreiche Auffangstationen meldeten verstärktes Aufkommen von Fundtieren. Da es nur wenig Orte gebe, die sich der Tiere artgerecht annehmen könnten, müssten die Kleinen teils weite Strecken auf sich nehmen, bis sie versorgt werden könnten. Der Kater war dem Park vor einigen Wochen durch die Behörden im Kyffhäuserkreis übergeben worden. Dort war er desorientiert, stark abgemagert und in einem kritischen Zustand aufgefunden worden.

Nicht selten werden Jungtiere fälschlicherweise für Waisen gehalten und mitgenommen, obwohl die Mutter noch in der Nähe ist. Da Wildkatzen nicht nur in abgelegenen Wäldern vorkommen, sondern mancherorts auch recht nah an Städten, empfahl die Stiftung dringend, ebenso wie Naturschützer des BUND, bei Spaziergängen keine Katzenjunge aufzulesen.

© dpa-infocom, dpa:210521-99-694929/3

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