Urlaubsort fürchtet um Ruf Erneut Krawalle in Lloret de Mar
11.08.2011, 12:36 UhrIn der spanischen Urlauberhochburg Lloret de Mar liefern sich junge Touristen Straßenschlachten mit der Polizei. 20 Urlauber werden festgenommen, 3 davon aus Deutschland.
In der spanischen Urlauberhochburg Lloret de Mar haben erneut junge Touristen randaliert und sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Bei den jüngsten Krawallen in der Nacht zum Donnerstag wurden in dem Ferienort an der Costa Brava im Nordosten Spaniens 20 mutmaßliche Randalierer festgenommen.
Auslöser für die Ausschreitungen war nach Polizeiangaben, dass die Klimaanlage in einer großen Diskothek ausgefallen war. Die Beamten ließen das Lokal räumen, weil mehreren Gästen schwindelig geworden war.
Nach Angaben der spanischen Zeitung "El Mundo" sind unter den Festgenommenen auch 3 Deutsche. 13 weitere sind Franzosen, 2 aus den Niederlanden sowie jeweils einer aus der Schweiz und aus Slowenien. Das Alter der Randalierer liege zwischen 17 und 30 Jahren, wobei die meisten zwischen 20 und 22 seien. 22 Personen wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, die meisten von ihnen, weil sie Prellungen erlitten hatten oder stark betrunken waren.
Enttäuschte Gäste
In der Disco hatte besonders großer Andrang geherrscht, weil der Auftritt eines renommierten DJs angekündigt worden war. Nach der Räumung des Lokals legten sich enttäuschte Gäste mit der Polizei an und setzten Müllcontainer in Brand.
Am vergangenen Wochenende hatten sich in Lloret de Mar bereits rund 400 junge Urlauber nächtliche Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Der katalanische Innenminister Felip Puig kündigte an, dass die Sicherheitskräfte künftig härter gegen Krawall-Touristen vorgehen werden.
"Es liegt am Sauf- und Billigtourismus"
"Wir werden unser touristisches Modell in Lloret revidieren müssen", sagte Bürgermeister Romà Codina. Er führte die Krawalle auf die Ausbreitung des "Sauf- und Billigtourismus" zurück. "Einige Lokale schenken jungen Leuten alkoholische Getränke von miserabler Qualität zu Mini-Preisen aus. Das werden wir künftig nicht mehr zulassen." Das Stadtoberhaupt will zudem die Polizeipräsenz im Diskothekenviertel verstärken und notfalls auf den Straßen Überwachungskameras installieren lassen.
Dem Stadtoberhaupt sind vor allem junge Besucher aus Südfrankreich ein Dorn im Auge, die in Lloret eine Nacht durchfeiern, ihren Rausch im Auto ausschlafen und anschließend heimkehren. Übernachtungen im Pkw will er unterbinden. Der katalanische Innenminister Felip Puig kündigte an, dass die Sicherheitskräfte künftig härter gegen Krawall-Touristen vorgehen werden. "Einige Ausländer glauben, sie könnten sich bei uns Dinge erlauben, die man bei ihnen daheim nicht durchgehen ließe."
Quelle: ntv.de, hvo/dpa