Schon 10.000.000 Besucher Frauenkirche knackt Marke
13.08.2010, 08:16 UhrFast jeden Dresden-Besucher führt sein Weg auch zur vor etwa fünf Jahren wiedereröffneten Frauenkirche. Nun hat die Besucherzahl die zweistellige Millionen-Grenze überschritten.
Knapp fünf Jahre nach der Wiedereröffnung hat die Dresdner Frauenkirche die Marke von zehn Millionen Besuchern überschritten. Der anhaltende Besucherstrom sei "ein Geschenk des Himmels", erklärten die Pfarrer Sebastian Feydt und Holger Treutmann. Das 1945 zerstörte Gotteshaus war nach der Wende mit Spenden aus dem In- und Ausland wiederaufgebaut und Ende Oktober 2005 eröffnet worden. Die Kirche gilt als Symbol für Frieden und Versöhnung.
Es stimme zuversichtlich, dass so viele Menschen die Botschaft des Friedens und der Versöhnung der Frauenkirche erfahren hätten, teilte die Stiftung Frauenkirche in Dresden weiter mit. Bisher wurden mehr als 420 Kinder unter der mächtigen Sandsteinkuppel getauft, 160 Paare schlossen an dem aus den Trümmern geborgenen und restaurierten Altar den Bund der Ehe. 2,2 Millionen Besucher kamen zu Gottesdiensten und Andachten, sieben Millionen besichtigten das spätbarocke Gebäude oder nahmen an einer Führung teil, 800.000 waren Gäste der rund 600 Konzerte. Den Rundumblick von der Aussichtsplattform unter der Laterne genossen 1,6 Millionen Dresdner und Touristen.
Etwa 100 Millionen Euro an Spenden
Die Dresdner Frauenkirche war 1726 bis 1743 erbaut worden, ihre Kuppel, "Steinerne Glocke" genannt, dominierte rund 200 Jahre die Stadtsilhouette. Nach der Bombardierung Dresdens gegen Ende des Zweiten Weltkrieges stürzte das Bauwerk ein. Bemühungen um den Wiederaufbau zu DDR-Zeiten scheiterten. Erst mit der Wende erging ein "Ruf aus Dresden", mit dem eine Bürgerinitiative weltweit um Hilfe bat. Von 1994 an wurde die Kirche unter Verwendung von Trümmerresten und -steinen wiedererrichtet. Rund 100 Millionen Euro der Baukosten von 132 Millionen Euro kamen aus Spenden - darunter auch aus den Staaten der ehemaligen Alliierten.
Quelle: ntv.de, dpa