Mit dem Rad durchs Vechte-TalKuhsafari mit Simone

Das niederländische Vechte-Tal ist für ausländische Touristen noch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Schade eigentlich: Dort gibt es malerische Waldwege, lauschige Restaurants und schöne Hofläden. Und die Kühe von Simone Jansen.
"Sind sie nicht wunderschön?", fragt Simone Jansen ihre staunenden Gäste auf der Kuhweide am Ufer der Vechte. "Unsere braunroten Rinder sind eine alte Rasse aus dem Vechtdal, die im Sommer wie im Winter draußen auf den Wiesen am Fluss sind", erzählt die Bauersfrau. "100 Tiere umfasst die gesamte Herde", erfahren die Gäste bei der Kuhsafari mit Simone.
Im Sommer geht Simone Jansen fast täglich auf Kuhsafari. Genauer gesagt - sie fährt. Dazu spannt sie ihren Hanomag-Traktor des Baujahres 1956 vor den Planwagen und tuckert zu den Kuhweiden ihres Bauernhofes. "Bei der zweistündigen Tour geht es nicht einfach darum, ein paar Kühe auf der Wiese beim Fressen und Widerkäuen zu beobachten", erklärt Simone. "Die Gäste erfahren eine Menge über Flora und Fauna am Vechte-Fluss und über Land und Leute."
Simones Kuhsafari ist einer der Zwischenstopps, die Radtouristen auf der 40 Kilometer langen kulinarischen Route Vechte-Tal, der Smaakfietsroute, einlegen. Durch die abwechslungsreiche Flusslandschaft und über malerische Waldwege gelangen die Radler zu den kulinarischen Zwischenstationen.
Smaakfietsroute hat sieben Stationen
Sieben Stationen - Bauernhöfe und Restaurants - hat die Smaakfietsroute, die den Urlaubern vor allem die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Region rund um die drei Städtchen Dalfsen, Ommen und Hardenberg näherbringen soll. Die Orientierung auf der Strecke erfolgt anhand der Zahlen des bestehenden Fahrradknotenpunktnetzes. Einfach die Ziffern merken, auf dem pinkfarbenen Armbändchen - gibt es im Tourismusbüro Ommen - notieren und unterwegs auf die überwiegend gute Ausschilderung achten.
Nun muss der Wijngaard en Fruitbedrijf von Johan Dirk Grootens bald kommen. Auf dem platten Land sind die Weinstöcke des Varsenerhofes schon von weitem zu entdecken. Der Weingarten ist einen Hektar groß. "Etwa 1000 Flaschen Wein können wir pro Jahr erzeugen", sagt Grootens. Viel mehr kommt an köstlichen Beerenobst-Marmeladen zusammen. 10.000 Gläser kocht Frau Grootens Jahr für Jahr, die unter anderem im Hofladen verkauft werden.
"Kühe, Käse und Kunst"
"Kühe, Käse und Kunst" ist das Motto von Joke van de Crommert und ihrem Mann Marinus Post auf Heileuver in Ommen-Dalmsholte. "Probieren Sie mal!", ermuntert Marinus Post die Radtouristen an der Theke des blitzsauberen Hofladens. "Wir haben gerade unseren würzigen Graskaas im Angebot. Das ist der neue Käse, wenn die Kühe nach dem Winter zum ersten Mal wieder draußen auf den Weiden grasen können." 25 Käsesorten hat der Hofladen im Angebot.
Und die Kunst? Die ist gleich nebenan im ehemaligen Hühnerstall zu bewundern: Ehefrau Joke war früher Kunstlehrerin und präsentiert nun in ihrer Galerie neben eigenen Gemälden die Werke bildender Künstler. Marinus Post sagt: "Für die Radler auf der Smaakfietsroute bieten wir jeden Donnerstagnachmittag Führungen durch unseren Betrieb an, zur Kunst, in die Käserei und zu unseren Kühen."
Zwischen Dalfsen im Westen und dem östlichen Hardenberg an der Grenze zum deutschen Emsland zieht sich das stille Vechtdal hin, das für die allermeisten Deutschen noch ein weißer Fleck auf der Landkarte ist. "Wir sind ein unentdecktes Stückchen Holland", gibt Elizabeth Stoit vom Tourismusbüro in Ommen zu. Mehr als 500 Kilometer umfasst das Radwegenetz der Region, 75 ausgeschilderte Routen das neue Wanderwegenetz rund um Hardenberg.
Informationen:
Niederländisches Büro für Tourismus, Postfach 27 05 80, 50511 Köln, Telefon: 0221/925 71 70, E-Mail:info@niederlande.de
VVV Vechtdal Overijssel, p/a Kruisstraat 6, NL 7731 CR Ommen, E-Mail: info@vechtdaloverijssel.nl