Bei ADAC im Test Auf das Dach geschnallt und los: Die besten Dachzelte
15.05.2025, 08:40 Uhr
Vom Autodach aus in die Freiheit: Dachzelte bieten Camping-Feeling mit Aussicht – und laut ADAC sogar richtig gute Qualität.
(Foto: istockphoto.com)
Schlafen unter dem Sternenhimmel – aber ohne Wurzeln im Rücken? Dachzelte machen genau das möglich. Der ADAC hat bereits 2022 getestet, welche Modelle wirklich überzeugen. Hier kommen die Testsieger sowie ein paar Tipps und Tricks für alle, die hoch hinaus wollen.
Camping boomt – und damit einhergehend ein ganz besonderer Trend: das Schlafen auf dem Autodach. Dachzelte bieten Flexibilität, Spontanität und Natur pur – und das mit überraschend viel Komfort. Kein Wunder also, dass sie mittlerweile nicht mehr nur ein Nischenprodukt sind.
Der ADAC hat 2022 sieben Dachzelte unter die Lupe genommen, allesamt Klappzelte, die sich besonders für Wochenend-Abenteurer und Reiselustige mit kleinerem Fahrzeug eignen. Bewertet wurden unter anderem Verarbeitung, Handhabung, Schadstoffbelastung und Wettertauglichkeit. Drei Modelle konnten dabei besonders punkten – darunter ein klarer Testsieger.
Die besten Dachzelte im ADAC-Test
1. Thule Tepui Autana 4 – der Testsieger mit viel Platz und guter Verarbeitung
Klarer Platz 1 im ADAC-Test mit der Note 1,5: Das Thule Tepui Autana 4 überzeugt mit Qualität, cleverem Design und einem großzügigen Vorzelt.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Das Thule Tepui Autana 4 ist ein Softshell-Klappzelt, das besonders durch seine hochwertige Verarbeitung auffällt. Laut ADAC hat es als einziges getestetes Modell eine nahezu faltenfreie Zeltplane – was sich nicht nur optisch, sondern auch in der Dichtigkeit bemerkbar macht.
Mit Platz für bis zu vier Personen und einem großzügigen Vorzelt samt Bodenplane eignet es sich auch für längere Touren oder Familien. Die Materialwahl (260 g/m² Baumwoll-Polyester-Mix) ermöglicht eine gute Luftzirkulation, UV-Schutz und Wetterbeständigkeit.
Innen gibt es praktische Taschen, Moskitonetze und eine komfortable Schaumstoffmatratze. Kritik gab es vom ADAC nur bei extremer Kälte – das ganzjährige Nutzungsversprechen des Herstellers sei laut ADAC "nur eingeschränkt haltbar".
Thule Tepui Kukenam 3 – der robuste Nachfolger des Autana
Das Thule Tepui Kukenam 3 ist die konsequente Weiterentwicklung des mehrfach ausgezeichneten Thule Tepui Autana – und überzeugt als vielseitige Alternative für Abenteurer, die das ganze Jahr über unterwegs sind. Mit Platz für bis zu drei Personen, durchdachtem Stauraum und einer robusten Vier-Jahreszeiten-Konstruktion eignet sich das Softshell-Dachzelt ideal für Roadtrips, Offroad-Abenteuer oder den spontanen Wochenendausflug.
Die Ausführung in Grau ist bei Ebay aktuell um zehn Prozent reduziert – hier lohnt es sich aber, schnell zu sein, denn es sind nur noch wenige verfügbar.
Das sind die Details:
- Für drei Personen, laut Hersteller geeignet für alle vier Jahreszeiten
- Wasserabweisende, atmungsaktive und UV-resistente Baumwoll-Polyester-Hülle
- Moskitonetze an allen vier Seiten und zwei seitliche Belüftungsöffnungen
- 6,5 Zentimeter dicke Schaumstoffmatratze im Zeltboden integriert
- Stabiles Aluminiumgestänge (1,6 Zentimeter Durchmesser)
- Kompakte Maße im geschlossenen Zustand: 122 x 143 x 31 Zentimeter
- Großzügige Schlaffläche: 244 x 142 Zentimeter, Innenhöhe: 132 Zentimeter
- Gewicht: 60 Kilogramm, statische Tragfähigkeit: 272 Kilogramm
- Lieferumfang: Dachzelt, Teleskopleiter, Befestigungsmaterial, Aufspannstangen
- Kompatibel mit Thule-Trägersystemen
2. Vickywood Big Willow 3 ECO – komfortabel und nachhaltig
Das Vickywood Big Willow 140 punktet vor allem mit Komfort, cleveren Details und nachhaltigen Materialien. Mit nur rund 64 Kilogramm gehört das Big Willow 140 zu den leichteren Klappzelten im ADAC-Test. Neben recyceltem Zeltstoff sowie zwei großen Dachfenstern für den Blick in den Sternenhimmel gibt es weitere Extras, wie eine LED-Innenbeleuchtung oder Schuhtaschen.
Laut ADAC bietet das Zelt einen hohen Komfort – auch dank einer guten Matratze – sowie eine einfache Handhabung. Kleine Schwächen zeigte es allerdings bei der Windstabilität. Wer vor allem bei moderaten Bedingungen unterwegs ist und Wert auf Design und Nachhaltigkeit legt, liegt mit diesem Modell richtig.
3. Horntools Desert – der Preis-Leistungs-König
Wer möglichst viel Zelt für möglichst wenig Geld sucht, wird beim Horntools Desert fündig. Mit der Note 2,3 bietet es eine solide Leistung zum kleinen Preis.
Das Desert-Dachzelt von Horntools ist mit unter 1.800 Euro das günstigste Modell im Test – und bietet dennoch einige praktische Features. Der einfache Aufbau, die geräumige Liegefläche (bis 235 Zentimeter) und das robuste Material aus Segeltuch überzeugen den ADAC. Auch die mitgelieferte Kaltschaummatratze ist ein Plus.
Der große Nachteil: die geringe Kältetauglichkeit und, laut ADAC, qualitativ eher minderwertiges Montagematerial. Dennoch ist das Desert eine gute Wahl für wärmere Regionen, Wochenendtrips und Einsteiger.
Was ist ein Dachzelt – und für wen lohnt es sich?
Ein Dachzelt ist ein Zelt, das auf dem Fahrzeugdach montiert wird, zugänglich über eine Leiter. Der große Vorteil: Nutzer schlafen wettergeschützt in einer erhöhten Position und sind recht flexibel unterwegs – ohne Stellplatzsuche oder komplizierten Aufbau.
Dachzelte sind ideal für:
- Naturfans ohne Wohnmobil
- Abenteuerlustige mit SUV, Kombi oder sogar Kleinwagen
- Alle, die schnell losfahren, aber nicht auf Komfort verzichten wollen
Perfekt sind Dachzelte also für all diejenigen, die lieber Sterne als Flecken an der Hoteldecke zählen – also vor allem Paare oder Solo-Abenteurer, die spontan mal links, statt rechts abbiegen wollen. Hoch oben schlafen, in wenigen Minuten auf- und abbauen, einfach weiterziehen – das passt zu einem Roadtrip-Lifestyle wie der Deckel auf den Campingtopf. Weniger gut funktionieren Dachzelte mit kleinen Kindern (die Leiter ist kein Spielplatz) oder für Langzeit-Camper, die ihr Auto ständig brauchen. Denn wer seinen Schlafplatz auf dem Dach parkt, muss beim Losfahren eben jedes Mal erst wieder einpacken.
Für welche Autos sind Dachzelte geeignet?
Grundsätzlich für fast alle – wichtig ist die maximale Dachlast. Im Stand trägt das Dach deutlich mehr als während der Fahrt. Wichtig: Bei Fahrzeugen mit Glasdach oder niedriger Dachlast (z. B. viele E-Autos) sollte genau geprüft werden, ob das gewünschte Zelt kompatibel ist. Bei manchen Dachzelten passen auch nur ganz bestimmte Dachträgersysteme, wie etwa bei Thule.
Wichtige Kaufkriterien: Worauf es beim Kauf ankommt
- Dachlast prüfen: liegt oft zwischen 50 und 100 Kilogramm
- Maße und Gewicht: Passt das Zelt auf das Auto – und zu den eigenen Bedürfnissen?
- Liegefläche: zwei oder vier Personen – und wie viel Platz soll es sein?
- Aufbauzeit: je nach Modell zwischen einer und bis zu 15 Minuten
- Matratze und Komfort: Wie gut lässt es sich schlafen?
- Material: Reißfest, wasserabweisend, atmungsaktiv?
- Zubehör: Vorzelte, LED-Beleuchtung, Schutzhüllen – alles Extras, die den Komfort erhöhen
Dachzelte im Test: Hoch schlafen, gut entscheiden
Dachzelte sind mehr als nur ein Camping-Hype – sie bringen Spontaneität, Naturerlebnis und Komfort unter einen Hut. Der ADAC-Test zeigt: Guter Schlaf auf dem Autodach muss nicht allzu teuer sein, aber wer regelmäßig campen will, profitiert von guter Qualität. Der Testsieger Thule Tepui Autana bietet das rundeste Gesamtpaket, während Vickywood mit Komfort und Stil punktet und Horntools vor allem beim Preis-Leistung-Verhältnis überzeugt. Wer hoch hinaus will, muss also nur noch eins klären: wohin zuerst?
Quelle: ntv.de