Richtig mixen Der perfekte Martini: Das Rezept für den König der Cocktails
21.02.2022, 09:33 Uhr
Der perfekte Martini: So gelingt die Cocktail-Ikone auch zu Hause.
(Foto: istockphoto.com)
Martini gibt es nicht in Flaschen zu kaufen – und James Bond trinkt gar keinen echten Martini. Überrascht? Um den König der Cocktails ranken sich zahlreiche Geschichten und Missverständnisse. Am Ende interessiert aber nur eins: Wie lautet das Rezept für den perfekten Martini?
Gin und Wermut, mehr braucht es nicht für einen Martini. Doch kaum ein Cocktail hat eine derart bewegte Geschichte hinter sich wie dieser. Das ist kein Wunder, immerhin ist er schon rund 150 Jahre alt. In dieser Zeit wurde er mit diversen Likören verunstaltet, in einer sehr speziellen Version von Winston Churchill getrunken und immer wieder mit einem italienischen Wermut verwechselt.
- Der perfekte Martini: Gin und trockener Wermut im Verhältnis 2:1
- Zubereitung: mit Eis gerührt (und nicht geschüttelt), ohne Eis serviert
- Gin-Empfehlung: Tanquerey No. Ten (London Dry Gin mit leichter Zitrusnote)
- Wermut-Empfehlung: Noilly Prat Dry (trockener Klassiker aus Frankreich)
- Garnitur: Olive ist gut, Zitronenzeste noch besser
Martini ist nicht gleich Martini
Eine Sache sorgt immer wieder für Verwirrung: Martini ist sowohl der Name des populären Cocktails als auch der einer Wermut-Marke aus Italien. Deren Flaschen stehen in jedem Supermarktregal in Geschmacksrichtungen wie Rosso, Bianco oder Extra Dry. Beide haben nichts miteinander zu tun – außer, dass ein trockener Wermut in jeden Martini-Cocktail gehört. Aber das muss keineswegs ein trockener Wermut von Martini sein.
Warum wird Martini gerührt?
Ebenfalls irritierend: James Bond trinkt gar keinen echten Martini, obwohl der Meisterspion den Cocktail populär gemacht hat. Stattdessen gibt es für 007 während seiner kurzen Verschnaufpausen wahlweise einen Wodka Martini oder einen Vesper Martini. Beides sind Varianten – so genannte Twists – aber eben keine originalen Martini. Außerdem trinkt James Bond ihn gerne "geschüttelt, nicht gerührt". Das Zitat ist weltberühmt, doch Bartendern läuft dabei ein Schauer über den Rücken. Denn Drinks, die nur aus alkoholischen Zutaten bestehen, werden gerührt. Schütteln macht sie trübe und wässrig.
Wie mixt man einen Martini?
Doch was ist jetzt original? Wie gelingt der perfekte Martini? Die Antwort ist simpel: mit gutem Gin und trockenem Wermut. Ob nun drei Teile Gin und ein Teil Wermut oder im Verhältnis 8:1 gemischt wird, ist reine Geschmackssache. Es gibt sogar Martini-Fans, die kalten Gin bloß mit einem Wermut-Zerstäuber benetzen. Und Winston Churchill soll einfach ein Glas seines Lieblings-Gins eingeschenkt und sich kurz Richtung Frankreich verneigt haben, dem Entstehungsland des trockenen Wermuts.
Der perfekte Martini: Das Rezept
Die eine richtige Mischung gibt es nicht. Erlaubt ist, was schmeckt. Besonders beliebt und weit verbreitet ist das 2:1-Verhältnis – eine ausgeglichene Balance aus Gin und Wermut:
Zutaten:
- 6 cl Gin
- 3 cl trockener Wermut
Zubereitung:
- alle Zutaten mit Eis schön kalt rühren
- ohne Eis in ein langstieliges Glas gießen
- Zitronenzeste über dem Glas kurz quetschen und dazu geben
Welches Glas nimmt man für einen Martini?
Der Martini hat sein eigenes, ikonisches Martini-Glas. Das Dreieck mit Stiel gilt als das Cocktailglas schlechthin. Aber auch eine langstielige Cocktailschale oder ein so genanntes "Nick & Nora Glas" – eine Art Kreuzung aus beiden – sind optimal für den Martini geeignet.
Welche Oliven kommen in den Martini?
Ob nun eine Olive oder eine Zitronenzeste in den Martini kommt, ist Geschmackssache. Zitronen sorgen für mehr Frische, Oliven bringen durch ihre Salzigkeit eine mediterrane Note mit. Wichtig: Keine gefüllten Oliven nehmen, auch wenn auf Bildern in Werbung und Comics der rote Paprikapunkt geradezu hervorsticht. Nach ein paar Minuten löst sich die Füllung im Drink auf – und dann wird es unappetitlich.
Welche Martini-Sorten gibt es noch?
Der hier vorgestellte trockene Martini mit Gin und Wermut ist der Klassiker. Doch es gibt zahlreiche Abwandlungen, die sich mehr oder weniger weit vom Original entfernen:
- Dirty Martini: Mit zerstampften Oliven oder Olivenlake gerührte Variante.
- Espresso Martini: Mit Wodka, Espresso und Kaffeelikör gemischte Abwandlung.
- Gibson Martini: Mit Silberzwiebeln garniert.
- Martinez: Mit Gin, süßem Wermut und Maraschino-Likör zubereitet, angeblich der historische Vorgänger des heutigen Originals.
- Perfect Martini: Der Wermut-Teil besteht hier zur Hälfte aus süßem und trockenem Wermut.
- Pornstar Martini: Sehr süße Variante, die mit dem Original außer dem Namen nicht viel gemeinsam hat.
- Sweet Martini: Mit süßem statt trockenem Wermut gemixt.
- Vesper: Mit Gin, Wodka und Kina (eine Art Wermut) gemixt, der originale James-Bond-Martini.
- Wet Martini: Ein Martini mit Gin und trockenem Wermut im Verhältnis 1:1.
- Wodka Martini: James Bonds Standard-Martini mit Wodka statt Gin.
Quelle: ntv.de