Zwischen zehn und 150 Euro Gute Fahrradlampen: Wie viel sollten Radler ausgeben?
24.10.2024, 11:02 Uhr
Welche Fahrradlampen sind empfehlenswert?
(Foto: istockphoto.com)
Bei Dunkelheit sind Lampen und Reflektoren am Fahrrad gesetzlich vorgeschrieben. Doch wie viel kostet eine gute Beleuchtung? Wir vergleichen Testsieger, Bestseller und Preis-Tipps.
Dunkelheit, Regen, Nebel: Herbst und Winter sind für Fahrradfahrer nicht die angenehmsten Jahreszeiten. Besonders, wenn die schlechten Sichtverhältnisse zu einem Sicherheitsrisiko werden. Umso wichtiger ist es, das Fahrrad mit ordentlicher Beleuchtung auszustatten – um von anderen gesehen zu werden, aber auch um die Straßen und Wege selbst gut erkennen zu können.
Radfahrer, die auf der Suche nach einer neuen Lampe für ihr Bike sind, stehen vor einer riesigen Auswahl. Auch die Preisspanne ist groß: Gute, regelkonforme Leuchten gibt es schon für rund zehn Euro, leistungsstarke Markenmodelle können bis zu 150 Euro kosten. Wir nehmen verschiedene Modelle unter die Lupe und verraten, wie viel Geld Radler mindestens ausgeben sollten.
Der Fahrradlampen-Testsieger: Trelock LS 760 I-Go Vision
Der letzte Fahrradlampen-Vergleich der Stiftung Warentest liegt schon einige Jahre zurück. An die Spitze der akkubetriebenen Frontscheinwerfer setzte sich 2020 die Trelock LS 760 I-Go Vision mit der Endnote "sehr gut" (1,3). Von einer Fahrradbeleuchtung mit einem derart imposanten Namen dürfen Fahrradfahrer auch einiges erwarten: Sie besitzt ein LCD-Display, das den Akkustand, die Restleuchtdauer, die Uhrzeit und das Power-Level anzeigt. Letzteres lässt sich in fünf Stufen einstellen bis zu einer maximalen Helligkeit von 100 Lux.
- Beleuchtungsstärke: bis zu 100 Lux, fünfstufig
- Leuchtdauer: bis zu zwölf Stunden
- Mit LCD-Display: zeigt Restleuchtdauer, Akkustand, Uhrzeit und Power-Level an
- Features: Wasserwaage zur Ausrichtung, Powerbank-Funktion
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Auf höchster Stufe hielt die Trelock-Lampe im Praxistest knappe sechseinhalb Stunden durch, auf niedrigster Stufe sogar 18 Stunden. Praktisch: Der Akku kann auch als Powerbank dienen und beispielsweise in einer Fahrtpause das Smartphone laden. Stiftung Warentest empfiehlt das Modell aufgrund der weiten Sicht vor allem für schnelle Radfahrer. Zum Testzeitpunkt kostete das Modell noch knappe 100 Euro, mittlerweile liegt es bei mindestens 67 Euro. Mit dabei sind die passende Halterung und ein USB-Kabel zum Aufladen.
Unser Preistipp: Fahrradleuchten-Set von Crivit
Ein Set aus Frontscheinwerfer und Rücklicht für den verhältnismäßig kleinen Geldbeutel gibt es beispielsweise bei Lidl. Die Crivit-Fahrradlampe kommt mit einer automatischen Lichtsteuerung, bei der sich die Frontleuchte eigenständig dem Umgebungslicht anpasst. Die Leuchte ist auch seitlich sichtbar – das ist praktisch an Kreuzungen und Ampeln. Das Rücklicht besteht aus drei LEDs und verfügt über eine Bremsanzeigefunktion. Bei besonders starken Bremsungen leuchtet es sogar mehrfach auf.
- Frontscheinwerfer: bis zu 90 Lux, vierstufige Helligkeit, drei Modi
- Features: Anzeigen für Akkustand und LED-Modus
- Rücklicht: mit Bremsanzeige- und Notbremslichtfunktion
Für knappe 20 Euro sind hier also viele wichtige Features verbaut. Mit 90 Lux ist die Lampe auch angemessen hell, um auf einige Entfernung gesehen zu werden. Radfahrer, die eine solide Beleuchtung für ihr Bike suchen, ohne ein kleines Vermögen auszugeben, machen mit dem Crivit-Set alles richtig.
Besonders hell: Fahrradlampe Ixon Space von Busch & Müller
Am anderen Ende der Preisskala finden wir beispielsweise den Fahrrad-Scheinwerfer Ixon Space von Busch & Müller. Dieses Modell ist ähnlich ausgestattet wie das von Trelock: Es gibt acht verschiedene Beleuchtungsmodi, eine Anzeige für die Restleuchtzeit sowie die Möglichkeit, die Lampe als Powerbank zu nutzen. Laut Hersteller liegt die maximale Helligkeit bei 150 Lux – im Vergleich von Stiftung Warentest kam sie sogar auf 162 Lux. Damit war sie mit Abstand die hellste Leuchte im Test, insgesamt reichte es mit einer "guten" Bewertung (1,7) für den zweiten Platz im Rennen.
- Beleuchtungsstärke: bis zu 150 Lux, achtstufig
- Leuchtdauer: bis zu 30 Stunden auf niedrigster Stufe
- Mit Display: zeigt Restleuchtdauer, Uhrzeit und Power-Level an
- Features: Powerbankmodus, Anzeige für Restleuchtzeit
Leistungsstarke Fahrradlampen wie diese oder das Modell von Trelock eignen sich also vor allem für Fahrradfahrer, die häufig in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden unterwegs sind. In dunkleren Gegenden, beispielsweise an Landstraßen ohne Straßenlaternen, sind diese Fahrradlampen die passenden Begleiter. Auch bei Nebel oder Regen sind die hellen Frontscheinwerfer noch auf einige Entfernung sichtbar – und leuchten gleichzeitig den Weg gut aus.
Amazon-Bestseller: Dansi Fahrradleuchten-Set
Bei Amazon entscheidet ein deutlich günstigeres Modell das Rennen für sich: Das Dansi-Set aus LED-Frontlicht und Rücklicht ist aktuell der Bestseller in der Kategorie Fahrradbeleuchtung. Nach über 34.700 Bewertungen landet es bei durchschnittlich 4,3 von fünf Sternen und wurde laut Amazon allein im letzten Monat über 10.000 Mal gekauft.
- Beleuchtungsstärke: bis 30 Lux, zweistufig
- Leuchtdauer: bis zu sechs Stunden (vorne), bis zu 15 Stunden (hinten)
- Features: Batteriewechselanzeige
Für knapp zehn Euro erhalten Radler ein solides und gesetzeskonformes Set aus Vorder- und Rücklicht. Für den Preis dürfen Käufer allerdings nicht allzu viel erwarten: Mit maximal 30 Lux leuchtet diese Lampe deutlich schwächer als die anderen Modelle in der Liste. Ein Vorteil: Geht dem Licht der Saft aus, sind Radfahrer dank Batteriebetrieb nicht auf lange Akkuladezeiten angewiesen. Für Menschen, die sich eher selten auf den Drahtesel schwingen oder für Notfälle eine Zweitlampe parat haben möchten, ist der Amazon-Bestseller dennoch eine gute Wahl.
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Gutes Rücklicht fürs Fahrrad von Sigma
Bei den Rücklichtern ist das Modell Blaze der Marke Sigma eine gute Empfehlung. Stiftung Warentest kürte die Leuchte zum Testsieger ("gut", 1,7). Auch bei Amazon-Kunden kann diese Leuchte überzeugen und erreicht eine durchschnittliche Bewertung von 4,6 Sternen. Die Lampe verfügt über einen Helligkeitssensor, der das Licht in dunkler Umgebung automatisch einschaltet. Bremst der Fahrradfahrer ab, leuchten zwei zusätzliche LEDs auf. Ein blaues Lämpchen signalisiert, wann der Akku wieder aufgeladen werden muss.
- Leuchtdauer: bis zu sieben Stunden
- Features: Bremslichtfunktion, automatischer Helligkeitssensor, LED-Anzeige bei niedrigem Akkustand
Fahrradlampen: Das sind die gesetzlichen Vorschriften
Welche Lampen wo an einem Fahrrad angebracht sein müssen, ist in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geregelt. Diese besagt:
- Vorne: ein weißer Frontscheinwerfer und ein weißer Reflektor
- Hinten: ein rotes Rücklicht und ein roter Reflektor
- Erlaubte Leuchtmittel: Akku, Batterie, Lichtmaschine (Dynamo)
- Verboten sind blinkende Lampen
Wichtig: Die verwendeten Fahrradleuchten müssen mit einem amtlichen Prüfzeichen gekennzeichnet sein. Das erkennen Käufer laut ADAC an einer Wellenlinie, dem Großbuchstaben K und einer Nummer.
Neben den Beleuchtungen gibt es auch Vorschriften für die Pedale und Speichen, die mit Reflektoren ausgestattet sein müssen:
- Pedale: gelbe Reflektoren, jeweils vorne und hinten
- Speichen: gelbe oder weiße Reflektoren
Die gängigste Art von Speichenreflektoren sind zwei gelbe, um 180 Grad versetzte Reflektoren für jeweils das Vorder- und Hinterrad. Fahrradfahrer haben allerdings zwei weitere StVZO-konforme Möglichkeiten: Auch vollständig weiß reflektierende Speichen oder zusammenhängende weiße retroreflektierende Streifen an den Speichen sind erlaubt.
Schon gewusst? Die Fahrradbeleuchtung muss inzwischen nicht mehr fest am Fahrrad verbaut sein. Auch abnehmbare Leuchten sind erlaubt – sie müssen allerdings rechtzeitig ans Fahrrad angebaut werden, zum Beispiel mit Einsatz der Dämmerung.
Sicher und stylish: Reflektorstreifen für die Speichen
Zusätzlich zur Beleuchtung muss das Fahrrad also auch mit Reflektoren ausgestattet sein. Wer seinem Bike das gewisse Etwas verpassen möchte, greift zu Speichenreflektoren, die als Hülsen über die einzelnen Speichen geklipst werden. So ist das Rad rundum beleuchtet, sobald ein Autoscheinwerfer oder eine Taschenlampe darauf trifft.
- 72 Stück (passend für Vorder- und Hinterrad)
- 360-Grad-Sichtbarkeit
- Einfache Klick-Montage
- Für alle gängigen Speichenarten
Wie viel sollten Radfahrer mindestens für eine gute Fahrradlampe ausgeben?
Wer sich online nach einer Fahrradlampe umschaut, stellt schnell fest: Für jeden Geldbeutel sind passende Modelle dabei. Der Vergleich zeigt jedoch, dass nicht jede Fahrradlampe für jeden Bedarf geeignet ist. Der Bestseller bei Amazon beispielsweise kostet nur knapp zehn Euro. Das Set aus Vorder- und Rücklicht eignet sich aufgrund der eher geringen Helligkeit von 30 Lux jedoch nur für Gelegenheitsradler oder als Ersatzlampe für den Notfall. Für knapp 20 Euro gibt es schon deutlich bessere Modelle, etwa bei Lidl. Das Crivit-Set kommt mit 90 Lux hellem Frontscheinwerfer und Rücklicht mit Bremslichtfunktion – ein solides Set für jeden Drahtesel. So viel sollten Fahrradfahrer also mindestens für eine gute Beleuchtung ausgeben. Radler, die sich häufig bei Dunkelheit auf ihr Bike schwingen, können für mehr Helligkeit und Komfort auch zu leistungsstärkeren Modellen von Trelock, Busch & Müller oder Sigma greifen. Die Akku-Lampen lassen sich im Lichtmodus verstellen und bieten dank Display und Powerbank weitere nützliche Funktionen.
Quelle: ntv.de