Lohnt sich die Investition? Solarspeicher nachrüsten, ja oder nein?
21.05.2025, 09:26 Uhr
Eine Solaranlage lässt sich mithilfe eines Stromspeichers optimieren. Doch in welchen Fällen lohnt sich das wirklich?
(Foto: istockphoto.com)
Wer mithilfe eines Balkonkraftwerks oder einer PV-Anlage auf dem Dach eigenen Solarstrom erzeugt, möchte diesen auch möglichst vollständig nutzen. Die einfachste Möglichkeit dazu ist ein Solarspeicher. Doch wann lohnt es sich wirklich, den nachzurüsten.
Unabhängig sein von der Entwicklung der Energiepreise – das ist einer der Hauptgründe, sein Zuhause mit eigenem Solarstrom über ein Balkonkraftwerk oder eine PV-Anlage zu versorgen. Doch was bringt es, wenn viel von dem produzierten Strom ungenutzt ins öffentliche Netz abfließt? Abhilfe kann ein Solarspeicher schaffen, der den Strom speichert, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt nutzen zu können. Das erhöht den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz. Aber wann lohnt es sich wirklich, einen Solarspeicher nachzurüsten?
In diesen Fällen lohnt sich ein Solarspeicher für die PV-Anlage nachzurüsten
Eine PV-Anlage wandelt Sonnenenergie in Strom um. Entsprechend produziert die Anlage tagsüber an meisten Energie. Wenn in dieser Zeit niemand zu Hause ist, wird viel überschüssige Energie produziert, die gegen eine Einspeisevergütung ins öffentliche Netz fließt. Hier kann es sich lohnen, zu checken, ob die Investition in einen Solarspeicher sinnvoll ist, da der gesparte Bezugspreis für den Strom oft höher ist als die Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde. Entsprechende Batteriespeicher gibt es ab einer Kapazität von fünf Kilowattstunden bei Powerness ab knapp 1.420 Euro.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Fachmagazine sprechen von einer Eigenverbrauchsquote von 70 bis 80 Prozent, wenn zusätzlich zur PV-Anlage auch ein Solarspeicher installiert wird. Vor dem nachträglichen Kauf eines Solarspeichers sollte aber gegengerechnet werden, wie hoch der Überschuss tatsächlich ist, ob sich das Ganze angesichts der Investitionskosten tatsächlich lohnt. Weitere Szenarien, die für einen Batteriespeicher zusätzlich zur PV-Anlage sprechen:
- Abfederung von Preisspitzen: In Zeiten hoher Strompreise kann auf gespeicherten Solarstrom zurückgegriffen werden, anstatt teuren Netzstrom kaufen zu müssen.
- Notstromversorgung: Viele moderne Solarspeicher bieten eine Notstromfunktion. Bei einem Stromausfall im öffentlichen Netz kann der Speicher das Haus zumindest teilweise mit Strom versorgen, um wichtige Geräte wie Kühlschrank oder Heizung am Laufen zu halten.
- Optimierung von Wärmepumpen: Wenn eine Wärmepumpe vorhanden ist, kann der gespeicherte Solarstrom gezielt genutzt werden, um die Wärmepumpe zu betreiben, insbesondere zu Zeiten, in denen der Strombezug teuer wäre.
Wann lohnt sich ein zusätzlicher Batteriespeicher für ein Balkonkraftwerk?
Auch hier gilt: Ist der Verbrauch erst in den Abendstunden am höchsten, kann sich eventuell ein Batteriespeicher lohnen. Zumal es für überschüssig produzierten Strom, der ins öffentliche Netz geht, keine Einspeisevergütung gibt. Mit einem Speicher kann der selbst erzeugte Strom auch dann genutzt werden, wenn die Sonne nicht mehr scheint, z. B. für die abendliche Beleuchtung oder im anstehenden Sommer für Klimaanlage oder Ventilator. Auch für Balkonkraftwerke gibt es Nachrüst-Möglichkeiten bei Powerness.
Ein Speicher kann zudem auch die Grundlastabdeckung in der Nacht übernehmen, sprich die Versorgung der kleineren Geräte, die dauerhaft am Strom hängen, wie etwa der Router oder Standby-Geräte. Andersrum übernimmt natürlich auch das Balkonkraftwerk tagsüber diese Grundlastabdeckung und kann damit schon einen Teil der Stromkosten abfedern. Ein Balkonkraftwerk spart so nach Angaben der Verbraucherzentrale schnell mal mehrere hundert Euro im Jahr. Komplett-Sets samt Speicher kosten etwa bei Kleines Kraftwerk im Angebot etwa 1.100 Euro.
In welchen Fällen lohnt sich die Nachrüstung nicht?
Das ist vor allem dann der Fall, wenn tagsüber – wenn auch die Produktion am höchsten ist – der meiste Strom verbraucht wird. Dann bleibt am Ende womöglich wenig Überschuss zum Speichern, sodass die Investition in einen Speicher kaum zusätzlichen Nutzen bringen würde. Auch wenn es sich aktuell nicht abzeichnet, würden sehr niedrige Strompreise und eine hohe Einspeisevergütung eher gegen einen Solarspeicher zur PV-Anlage sprechen, weil in diesem Fall die Einspeisung ins Netz lukrativer wäre.
Quelle: ntv.de