Smarte Gartenhelfer Mähroboter ohne Begrenzungskabel: Welcher lohnt sich?
12.06.2024, 12:20 Uhr (aktualisiert)
Intelligente Unterstützung bei der Rasenpflege: Mähroboter ohne Begrenzungskabel.
(Foto: istockphoto.com)
Praktisch, smart und schnell einsatzbereit: Mähroboter ohne Begrenzungskabel arbeiten mit Kameras, Sensoren und Satelliten. Das lästige Verlegen des Drahtes vorab fällt weg. Wir schlüsseln auf, wie genau das funktioniert – und welche Modelle sich lohnen.
Rasenmähroboter schneiden, trimmen und düngen den Rasen bei Bedarf – und das im Alleingang. Leider erfordert ein Mähroboter einiges an Vorarbeit, denn vorweg muss ein Begrenzungsdraht oder eine Induktionsschleife verlegt werden. Nur so erkennt der kleine Helfer die Rasengrenzen und findet zuverlässig zurück an die Ladestation. Mittlerweile sind aber auch schon einige Modelle ohne einen solchen Begrenzungsdraht auf dem Markt. Wo liegen genau die Unterschiede? Und welcher Mähroboter ohne Begrenzungskabel überzeugt?
Wie funktionieren Mähroboter ohne Begrenzungskabel?
Ein Mähroboter ohne Begrenzungskabel navigiert je nach Modell mithilfe von GPS, anderen Satellitensystemen, Kameras oder Sensoren. Neuere Modelle nutzen sogar das Mobilfunknetz. Das ist weniger störungsanfällig, da bei GPS- oder Satellitenverbindungen ein bewölkter Himmel oder ein Baum das Signal beeinträchtigen kann. Allen Modellen gemein ist: Sie erkennen Bäume, Gegenstände und Hindernisse im Garten ab einer bestimmten Größe und steuern gezielt drumherum. Auch verschiedene Untergründe nehmen sie wahr – so bleibt der Mähroboter immer auf der Rasenfläche.
Welche Mähroboter ohne Begrenzungskabel überzeugen im Test?
Mit der Traumnote 1,2 im Test der Computerbild gilt der Segway Navimow H800E als einer der besten Mähroboter ohne Begrenzungskabel auf dem Markt. Die Tester lobten vor allem die gute Hinderniserkennung und die gute App zum Gerät.
- Navigiert dank Kombination verschiedener Navigationstechniken
- Für eine Rasenfläche bis zu 800 Quadratmeter
- Schnittbreite 21 Zentimeter
- Lautstärke 54 dB (vergleichbar mit leisem Radio)
Das Segway-Gerät navigiert mithilfe der sogenannten EFLS-Technik durch den Garten. Laut Hersteller handelt es sich dabei um eine Kombination aus GPS, Kamera, Ultraschall, WLAN, Mobilfunk und Satellitentechnik. Das erlaubt zum einen eine zentimetergenaue Navigation über den Rasen und zum anderen das zuverlässige Umfahren von Gegenständen, Tieren oder Kindern. Damit das funktioniert, muss eine GPS-Antenne im Garten aufgestellt werden. Nicht unbedingt hübsch, aber einfacher, als 100 Meter Begrenzungskabel zu verlegen.
Das Verbraucherportal Imtest hat den Ecovacs Goat G1 zum besten Mähroboter ohne Begrenzungskabel gekürt. Aber auch bei Computerbild oder anderen Testportalen reichte es ebenfalls für Top-Platzierungen – also aktuell auch einer der besten Mähroboter ohne Begrenzungskabel am Markt.
- Navigiert mit zwei Kameras, Ultrabreitband und GPS
- Für eine Rasenfläche von bis zu 1.600 Quadratmetern
- Bewältigt Steigungen bis zu 45 Prozent
- Steuerbar per App, am Mäher
Der Hersteller Ecovacs ist eigentlich für Saug- und Wischroboter bekannt – ist aber mittlerweile auch im Garten-Segment vertreten. Der Ecovacs Goat G1 erstellt mithilfe einer Dual-Kamera, Ultrabreitband-Verbindung und GPS eine virtuelle Karte und navigiert sich in parallelen Bahnen durch den Garten. Erkennen die Sensoren einen Menschen, hören die Klingen automatisch auf, sich zu drehen. Gegenstände, Tiere, Sträucher und andere Hindernisse umfährt der Ecovacs-Mähroboter gekonnt. Damit das alles reibungslos funktioniert, braucht der Mähroboter eine Navigationsbake. Diese Antenne ist zwar recht groß, lässt sich an Hauswänden oder neben Hecken jedoch ganz gut verstecken.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Alternative: Worx-Mähroboter mit KI und Kamera
Der Worx Vision L1300 setzt auf eine smarte Kamera mit KI, um Hindernissen auszuweichen und selbst Entscheidungen zu treffen. Dank kontinuierlicher Updates bleibt seine Technik stets aktuell.
- Navigation mit KI und Kamera
- Für Rasenflächen bis 1.300 Quadratmetern
- Maximale Steigung: 30 Prozent
- Optionale LED-Scheinwerfer für Nachtarbeit
- Erkennt nachtaktive Tiere und umfährt sie
Mit optionalen LED-Scheinwerfern setzt der Worx Vision auch bei Nacht seine Arbeit fort und stellt dabei laut Hersteller keine Gefahr für Tiere dar: Er erkennt nachtaktive Geschöpfe und hält Abstand.
Für kleinere Flächen: Worx Landroid Vision M600
Für kleinere Gärten sind Mähroboter ohne Begrenzungskabel mit einer Reichweite von über 1.000 Quadratmetern überdimensioniert. Eine Nummer kleiner mäht der Landroid Vision M600, ebenfalls von Worx. Auch diese Modell konnte sich schon im Test beweisen: Bei Imtest gab es eine 1,9. Wie der L1300 setzt auch der "kleine Bruder" auf KI und Kamera. Ausgelegt ist er für bis zu 600 Quadratmeter Rasenfläche.
Preistipp: Drahtloser Mähroboter von Einhell
Aufgrund der innovativen Navigation sind Mähroboter ohne Begrenzungskabel recht teuer. Etwas preiswertere Modelle liefert Hersteller Einhell: Die verschiedenen Geräte der Freelexo-Cam-Serie kosten unter 1.000 Euro und verfügen über eine integrierte Kamera. Diese erkennt Hindernisse und kann Grünflächen von anderen Untergründen unterscheiden, zum Beispiel von Rindenmulch oder Steinen. Der Freelexo Cam 500 eignet sich für kleinere Gärten mit bis zu 500 Quadratmetern Fläche und mit Steigungen bis maximal 25 Prozent.
- Navigiert per Kamera und mit Sensoren
- Für eine Rasenfläche von bis zu 500 Quadratmetern
- Bewältigt Steigungen bis 25 Prozent
- Steuerbar am Mäher
In dieser Preisklasse entfallen allerdings weitere smarte Features wie eine App oder eine Sprachsteuerung. Komplett kabellos funktioniert dieser Mähroboter leider auch nicht: Damit er zur Ladestation zurückfindet, muss das Leitkabel verlegt werden. Für Beete, Sträucher und Co. sind außerdem fünf Meter Magnetband im Lieferumfang, die dem Freelexo Cam 500 No-go-Zonen signalisieren. Die Installation von Leitkabel und Magnetband ist allerdings immer noch simpler als die eines Begrenzungsdrahtes. Für kleinere Gärten mit einfacher Gestaltung ist der Einhell-Roboter also eine gute Wahl.
Mähroboter ohne Kabel und ohne Antenne: Stiga A500
Auf einen etwas anderen Weg der Navigation setzt der Hersteller Stiga. Auch diese Mähroboter kommen ohne Begrenzungskabel aus, nutzen aber als Ersatz auch keine GPS-Antenne, sondern das Mobilfunknetz. Dabei steckt sowohl im Gerät selbst als auch in der Garage eine SIM-Karte. Laut Hersteller liegt die Positionsgenauigkeit hier bei einem bis zwei Zentimetern. Außerdem soll so die Abdeckung auch in weiter Entfernung zur Basisstation noch möglich sein.
Der Stiga A500 beispielsweise kümmert sich um Gärten mit einer Fläche von 500 Quadratmetern. Nach der Installation lässt sich der Roboter via App individuell einstellen, unter anderem mit Zeitplänen oder Sperrbereichen. Außerdem sind unterschiedliche Mähzonen möglich, zum Beispiel, wenn das Gras an bestimmten Stellen etwas höher bleiben soll.
- Navigiert per Mobilfunknetz
- Für eine Rasenfläche von bis zu 500 Quadratmetern
- Bewältigt Steigungen von bis zu 45 Prozent
Die Vor- und Nachteile von Mährobotern ohne Begrenzungskabel
Die Vor- und Nachteile im Vergleich zu Mährobotern mit Begrenzungsdraht auf einen Blick:
- ✔️ Keine Vorinstallation nötig, die Geräte können sofort mit dem Mähen des Rasens beginnen
- ✔️ Keine Verlegung von Kabel im Garten notwendig
- ✔️ Mähen ist meist steuerbar über eine App
- ✔️ Geräte mit GPS und Sensoren haben einen Diebstahlschutz
- ✔️ Flexibel einsetzbar, finden sich dank Kameras und Sensoren auch auf unbekanntem Gelände zurecht
- ✔️ Unterschiedliche Modelle für Gärten von 200 bis 20.000 Quadratmetern
- ❌ Teurer als Geräte mit Begrenzungskabel
- ❌ Eher für ebenmäßige Gärten geeignet
- ❌ Sensoren sind fehleranfällig
- ❌ Kantenmähen oft noch nicht perfekt
Oder doch mit Begrenzungskabel: Gardena smart Sileno life
Der Gardena smart Sileno life kommt zwar mit Begrenzungsdraht, ist aber mit der sogenannten AI-precise-Technik ausgestattet. Dank dieser intelligenten Kartierung packt er auch enge Passagen und schmale Ecken. Außerdem ist der Mähroboter ziemlich robust, auch bei Regen und schwierigem Terrain zieht er den Job nach Hersteller-Angaben problemlos durch.
- Für eine Rasenfläche von bis zu 500 Quadratmetern
- Bewältigt Steigungen bis 25 Prozent
- Steuerbar per App, am Mäher
- Schnitthöhe 20 bis 45 Millimeter
Worauf ist beim Kauf eines Rasenmähers ohne Begrenzungskabel zu achten?
Für den Kauf eines Mähroboters ohne Begrenzungskabel gibt es einige Kriterien. So sollte unbedingt ein Modell ausgewählt werden, das auch zur Größe des Gartens passt. Rasenmäher können sehr laut sein – auch Modelle mit Begrenzungskabel; daher ist es sinnvoll, beim Kauf auf ein Gerät mit möglichst geringer Dezibel-Zahl zu achten. Nicht zuletzt spielen auch Schutzvorrichtungen eine Rolle, wenn der Mähroboter bei der Arbeit auf Kleinkinder und Tiere wie Igel trifft, damit diese nicht verletzt werden.
Für wen lohnt sich ein Mähroboter ohne Begrenzungskabel?
Wie so oft lautet die Antwort: kommt ganz drauf an. Als größten Pluspunkt verbuchen die intelligenten Mähroboter ihre simple Installation. Dadurch sind sie besonders schnell und flexibel einsatzbereit. Allerdings ist der Anschaffungspreis hier deutlich höher als bei gleichwertigen Modellen mit Draht. Nichtsdestotrotz spart ein Mähroboter ohne Begrenzungskabel Zeit und Nerven – und er kann ohne Vorinstallation sofort mit seiner Arbeit beginnen. Immer sind Mähroboter – mit und ohne Begrenzungsdraht – bei verschiedenen Händlern im Angebot.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 28. Mai 2024 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de