Tradition trifft Trend So gelingt der perfekte Matcha zu Hause
04.06.2025, 08:18 Uhr
Frisch gesiebt, cremig aufgeschlagen und harmonisch im Geschmack – echter Matcha entfaltet seine ganze Wirkung erst mit der richtigen Zubereitung.
(Foto: iStock)
Mit Bambusbesen, Teeschale und dem richtigen Matcha-Pulver wird die Zubereitung zum kleinen Alltagsritual – fein schaumig, leuchtend grün und voller Aroma.
Grün, cremig, leicht herb – Matcha ist mehr als ein Trendgetränk. Die traditionelle Teespezialität aus Japan hat sich längst auch in deutschen Küchen etabliert. Dabei ist Matcha nicht einfach nur grüner Tee in Pulverform. Sein einzigartiger Geschmack und die besondere Zubereitung machen ihn zu einem Erlebnis für alle Sinne. Wer den perfekten Matcha zu Hause zubereiten möchte, braucht vor allem eins: ein wenig Geduld, die richtigen Utensilien – und ein Verständnis für die feinen Unterschiede.
Matcha-Utensilien: Was es für das Teeritual zu Hause braucht
Für die Zubereitung braucht es mehr als nur heißes Wasser und Pulver. Die wichtigsten Utensilien stammen aus der japanischen Teezeremonie, lassen sich jedoch auch im Alltag gut verwenden.
Matcha-Schale (Chawan):
Eine weite, bauchige Schale ermöglicht das ideale Aufschäumen des Tees. Hersteller geben an, dass die Form die Bewegung des Schneebesens unterstützt und die Temperatur besser hält.
Matcha-Besen (Chasen):
Der kleine Schneebesen aus Bambus besteht aus etwa siebzig bis hundert feinen Zinken. Durch das schnelle Rühren in M- oder W-förmigen Bewegungen entsteht der typische Schaum. Laut Herstellerangaben wird der Besen in Handarbeit aus einem Stück Bambus gefertigt – ein Indikator für Qualität.
Matcha-Löffel (Chashaku):
Der Löffel aus Bambus hilft beim genauen Dosieren. In der Regel entsprechen zwei leicht gehäufte Löffel etwa ein bis zwei Gramm Pulver.
Matcha-Sieb:
Vor dem Aufgießen sollte das Pulver gesiebt werden, um Klümpchen zu vermeiden. Viele Hersteller betonen, dass dies für die cremige Konsistenz entscheidend ist.
Matcha-Pulver:
Ohne das grüne Pulver geht natürlich gar nichts – es bildet die Basis des Getränks. Ob ceremonial oder culinary grade: Die Auswahl ist groß, die Entscheidung hängt letztendlich vom Verwendungszweck ab. Wichtig ist laut Herstellern vor allem die Frische und die Herkunft.
Für alle, die bequem starten möchten, bieten einige Marken auch komplette Sets an – bestehend aus Schale, Besen, Löffel, Sieb und einer ersten Portion Matcha. So gelingt der Einstieg in die grüne Teewelt unkompliziert und stilecht.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Die Matcha-Zubereitung: Schritt für Schritt
Zuerst das Matcha-Pulver durch ein feines Sieb streichen – das verhindert Klümpchen und ermöglicht eine gleichmäßige Textur. Anschließend etwa zwei Gramm Pulver in die vorgewärmte Schale geben. Im nächsten Schritt kommt heißes Wasser ins Spiel.
Achtung: Das Wasser darf nicht kochend heiß sein. Ideal ist eine Temperatur von etwa siebzig bis achtzig Grad Celsius. Wer kein Thermometer zur Hand hat, lässt das Wasser nach dem Kochen etwa zehn Minuten abkühlen.
Etwa achtzig Milliliter Wasser hinzufügen und mit dem Bambusbesen schnell aufschlagen. Die Bewegung ähnelt dem Schreiben eines großen "M" – so bildet sich ein feiner Schaum, der als Qualitätsmerkmal gilt. Schmeckt der Tee ausgewogen zwischen süßlich und leicht herb, ist der Matcha gelungen.
Matcha-Variationen für zu Hause
Wer Abwechslung sucht, kann auf verschiedene Varianten zurückgreifen. Für den Matcha Latte wird der Tee mit aufgeschäumter Milch oder pflanzlichen Alternativen wie Hafer- oder Mandelmilch kombiniert. Das Pulver dafür am besten erst mit wenig heißem Wasser anrühren und anschließend mit der aufgeschäumten Milch aufgießen.
Besonders erfrischend an heißen Tagen ist der Iced Matcha Latte. Dabei wird der angerührte Matcha mit kalter Milch und Eiswürfeln kombiniert. Für zusätzlichen Geschmack lassen sich auch Dattelsirup, Vanille oder ein Schuss pflanzlicher Barista-Milch verwenden – je nach Vorliebe cremig, süß oder ganz puristisch.
Auch als Zutat für Smoothies, Eis oder sogar herzhafte Gerichte empfiehlt sich Matcha. Hersteller betonen jedoch, dass für diese Zwecke ein sogenannter "Culinary Grade" völlig ausreichend sei – der hochwertige Ceremonial Matcha sei dafür zu schade.
Ein Getränk mit Wirkung
Matcha wird nicht nur für seinen Geschmack geschätzt, sondern auch aufgrund seiner Wirkung. Der Koffeingehalt liegt höher als bei normalem Grüntee, entfaltet sich jedoch langsamer und langanhaltender. In Kombination mit L-Theanin wirkt Matcha konzentrationsfördernd, ohne nervös zu machen – das zumindest versprechen viele Hersteller.
Jedoch warnt die Verbraucherzentrale: Der hohe Koffeingehalt kann bei empfindlichen Personen durchaus zu Schlafstörungen oder Nervosität führen. Zudem kann das grüne Pulver gesundheitsschädliche Schwermetalle wie Aluminium und Blei enthalten, so die Experten der Verbraucherzentrale. Daher raten sie, nicht mehr als dreimal am Tag und nicht mehr als ein Gramm Matcha pro Tasse zu trinken.
Fazit: Matcha als Ritual im Alltag
Wer den perfekten Matcha zu Hause zubereiten möchte, braucht mehr als nur Pulver – es geht um Achtsamkeit, Qualität und die Freude am Ritual. Mit den richtigen Utensilien und etwas Übung gelingt der Einstieg leicht. Ob pur, als Latte oder im Gebäck – Matcha bietet viele Möglichkeiten, den Alltag ein wenig grüner und bewusster zu gestalten. Und manchmal reicht schon eine Tasse, um für einen Moment zur Ruhe zu kommen.
Quelle: ntv.de



