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Solar-Experte verrätDarum lohnt sich ein Balkonkraftwerk 2026 wirklich

13.12.2025, 04:30 Uhr
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(Foto: pvinsider.de / istockphoto.com)

Der private Solar-Boom hält an: Über 1,2 Millionen Balkonkraftwerke sind laut Bundesnetzagentur in Deutschland bereits installiert. Solar-Experte Matthias Schmid erklärt, warum sich die Anschaffung auch 2026 lohnen wird.

Die Zahl der gemeldeten Balkonkraftwerke in Deutschland hat Ende 2025 die Marke von 1,2 Millionen überschritten. Der Solar-Boom der vergangenen Jahre hält dementsprechend unvermindert an. Trotzdem dürften sich viele Menschen fragen: Lohnt sich die Investition in Stecker-Solaranlagen auch 2026 noch? Solar-Experte Matthias Schmid vom Online-Magazin pvinsider.de ordnet ein, welche Faktoren für den Solar-Start sprechen und worauf Interessierte wirklich achten sollten.

Kleines Kraftwerk Duo: Kompaktes Balkonkraftwerk für den Solar-Einstieg

Wer 2026 in die eigene Solarstrom-Produktion starten möchte, wird unter anderem beim deutschen Anbieter Kleines Kraftwerk fündig. Hier gibt es das Komplettset Duo mit zwei Solarmodulen und Marken-Wechselrichter inklusive statisch geprüfter Halterungen sowie aller Anschlusskabel derzeit für knapp unter 400 Euro.

Die Details:

  • Solarpanels: 2 x 450 Wattpeak (Wp), bifazial

  • Wechselrichter: Hoymiles HMS-800W-2T, 800 Watt

  • Halterungen: für Gitterbalkone, statisch geprüft

  • Leistungsgarantie: 25 Jahre (Solarmodule)

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Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.

Warum sich der Solar-Start 2026 lohnt

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Balkonkraftwerke haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Seit dem Solarpaket I aus dem Jahr 2024 dürfen Stecker-Solargeräte mit bis zu 800 Watt Wechselrichterleistung betrieben werden – eine deutliche Steigerung zu den vorherigen 600 Watt. Zudem wurde die Anmeldepflicht drastisch vereinfacht, Balkonkraftwerke müssen jetzt nur noch im Marktstammdatenregister erfasst werden. "Diese Erleichterungen machen den Einstieg in die Solarenergie so unkompliziert wie nie zuvor", erklärt Matthias Schmid. Gleichzeitig seien die Anschaffungskosten in den vergangenen Jahren gesunken, während die Strompreise weiterhin auf hohem Niveau verharrten.

Ein weiterer Faktor macht Balkonkraftwerke 2026 besonders lohnenswert: Die Amortisationszeit hat sich durch günstigere Einstiegspreise deutlich verkürzt. Komplette Anlagen mit zwei Modulen sind bereits für rund 400 Euro erhältlich. Bei durchschnittlichen Strompreisen von 35 bis 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) und einer jährlichen Erzeugung von 600 bis 800 Kilowattstunden kann sich die Investition schon nach zwei bis vier Jahren rechnen. "Wer seinen Eigenverbrauch optimiert und die Anlage über zwanzig Jahre nutzt, kann im Optimalfall mehrere tausend Euro an Stromkosten sparen", betont Schmid. Dank verbesserter Moduleffizienz moderner Panels könnten zudem auch bei weniger idealen Standortbedingungen zufriedenstellende Erträge erzielt werden.

Balkonkraftwerk mit 1.000 Wp bei Solago im Angebot

Wer gleich mit einem richtig leistungsstarken Balkonkraftwerk in die Solarstrom-Produktion starten möchte, wird bei Solago fündig. Hier gibt es ein Komplettset mit vier Solarpanels, Wechselrichter und Gitterbalkon-Halterungen für derzeit 349,00 Euro. Der Anbieter setzt dabei auf bifaziale Module und einen Hoymiles-Wechselrichter.

Die Details:

  • Solarpanels: 2 x 500 Wp, bifazial

  • Wechselrichter: Hoymiles HMS-800W-2T, 800 Watt

  • Halterungen: für Gitterbalkone

  • Leistungsgarantie: 25 Jahre (Solarmodule)

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Das leistet ein Balkonkraftwerk im Alltag

Die reale Leistung eines Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein durchschnittliches System mit 800 Watt Modulleistung erzeugt in Deutschland zwischen 600 und 900 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Der tatsächliche Ertrag variiert je nach Ausrichtung, Neigungswinkel und regionalem Standort erheblich. Südausrichtungen mit 30 bis 40 Grad Neigung liefern die besten Ergebnisse, aber auch Ost-West-Montagen können wirtschaftlich sinnvoll sein. "Die meisten Nutzer unterschätzen anfangs, wie viel Grundlast ein Balkonkraftwerk abdecken kann", erklärt der Experte. Kühlschrank, Router, Stand-by-Verbrauch und andere Dauerverbraucher würden vor allem im Sommer bereits ab den Morgenstunden mit selbst erzeugtem Strom versorgt.

Besonders relevant ist dabei die Eigenverbrauchsquote: Je mehr des erzeugten Stroms direkt im Haushalt verbraucht wird, desto höher fällt die Ersparnis aus. Ohne Speicher liegt die Eigenverbrauchsquote typischerweise bei 30 bis 40 Prozent, da die Hauptproduktion in den Mittagsstunden erfolgt, wenn viele Haushalte wenig Strom benötigen. Durch geschicktes Lastmanagement lässt sich dieser Wert steigern: Geschirrspüler und Waschmaschine mittags laufen lassen, Elektrogeräte gezielt dann laden, wenn die Sonne scheint. "Mit etwas Planung können Haushalte ihre Eigenverbrauchsquote auf über 50 Prozent steigern", so Schmid. Das maximiert die wirtschaftliche Rendite der Anlage deutlich.

Balkonkraftwerk mit Speicher: Sinnvolle Ergänzung oder Kostenfalle?

Solar-Batteriespeicher für Balkonkraftwerke haben in den letzten Monaten an Popularität gewonnen. Die kompakten Systeme mit Kapazitäten mit zwei bis drei Kilowattstunden speichern überschüssigen Solarstrom für die Abendstunden. Das klingt verlockend, doch die Wirtschaftlichkeit ist umstritten. Speicher kosten zwischen 500 und 1.500 Euro zusätzlich zur Grundanlage. "Bei den aktuellen Preisen verlängert ein Speicher die Amortisationszeit um mehrere Jahre", gibt Matthias Schmid zu bedenken. Die Eigenverbrauchsquote steige zwar auf 60 bis 80 Prozent, doch ob sich die Mehrkosten rechnen, hänge stark vom individuellen Verbrauchsprofil ab.

Für Haushalte mit hohem Abendverbrauch könne sich ein Speicher dennoch lohnen. Wer abends koche, fernsehe oder mehrere Geräte nutze, könne von der zeitversetzten Nutzung des Solarstroms profitieren. Zudem böten Speicher eine gewisse Unabhängigkeit bei kurzen Stromausfällen, sofern die Notstromfunktion unterstützt wird. "Die Technologie entwickelt sich rasant weiter, und die Preise fallen", prognostiziert Schmid. Für Neueinsteiger empfiehlt er, zunächst das reine Balkonkraftwerk zu installieren und den tatsächlichen Eigenverbrauch über mehrere Monate zu beobachten. Anhand dieser Daten lasse sich dann fundiert entscheiden, ob ein Speicher die Wirtschaftlichkeit tatsächlich verbessert oder ob das Budget anderweitig besser investiert ist.

Balkonkraftwerk mit Speicher: Bei Amazon günstig nachrüsten

Wer direkt mit einem Balkonkraftwerk samt Speicher starten möchte, wird auch bei Amazon fündig. Hier gibt es ein Komplettset des Anbieters Sunniva, das zwei Solarpanels mit insgesamt 920 Wp, einen passenden Wechselrichter sowie einen Marstek-Speicher mit 2,24 kWh Kapazität einschließt.

Die Details:

  • Solarpanels: 2 x 460 Wp, bifazial

  • Wechselrichter: Marstek MST-MI0800, 800 Watt

  • Stromspeicher: Marstek B2500-D Gleichstrom-Speicher, 2,24 kWh Kapazität, 1.600 Wp Solar-Input

  • Leistungsgarantie: 30 Jahre (Solarmodule)

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Diese Regeln gelten 2026 für Balkonkraftwerke

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Balkonkraftwerke sind seit dem Solarpaket I erheblich liberaler geworden. Die maximale Wechselrichterleistung von 800 Watt gilt bundesweit einheitlich, unabhängig von der Modulleistung. Eine Genehmigung durch den Netzbetreiber ist nicht mehr erforderlich, lediglich die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur bleibt verpflichtend. Dieser Vorgang dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten und kann online durchgeführt werden. Vermieter dürfen die Installation nicht mehr ohne triftigen Grund verbieten, auch in Mehrfamilienhäusern und Wohneigentümergemeinschaften haben sich die Regelungen zugunsten der Mieter entwickelt.

Technische Anforderungen wurden ebenfalls vereinfacht: Der Betrieb an herkömmlichen Schuko-Steckdosen ist mit der neuen VDE-Norm für Steckersolargeräte bis 960 Wp offiziell erlaubt, darüber müssen z. B. Wieland-Stecker genutzt werden, um das Gerät normkonform zu betreiben. Rückwärts laufende Ferraris-Zähler müssen vom Netzbetreiber kostenfrei gegen moderne Zähler ausgetauscht werden. "Die bürokratischen Hürden für ein Balkonkraftwerk sind auf ein Minimum reduziert worden", betont Matthias Schmid. Einzig bei der Installation an der Balkonbrüstung oder auf dem Dach sollten statische Gegebenheiten und Brandschutzvorschriften beachtet werden. Im Zweifelsfall empfehle sich die Konsultation eines Elektrofachbetriebs, auch wenn der Selbstanschluss grundsätzlich zulässig sei.

Balkonkraftwerk: Lohnt sich die Anschaffung wirklich?

Die wirtschaftliche Betrachtung fällt eindeutig aus: Bei Anschaffungskosten von 400 bis 800 Euro für ein komplettes System und jährlichen Erträgen von 200 bis 300 Euro durch eingesparten Strombezug amortisiert sich ein Balkonkraftwerk in zwei bis vier Jahren. Bei einer technischen Lebensdauer von mindestens zwanzig Jahren erwirtschaftet die Anlage somit einen deutlichen Überschuss. Hinzu kommt der ökologische Aspekt: Jede Kilowattstunde Solarstrom ersetzt konventionell erzeugten Strom und reduziert den persönlichen CO₂-Fußabdruck erheblich.

Für das Jahr 2026 sprechen zusätzliche Argumente für den Einstieg: Die Technologie ist ausgereift, die Preise sinken stetig und die rechtlichen Rahmenbedingungen sind so günstig wie nie. Selbst bei möglichen künftigen Änderungen im Energiemarkt bleibt die Grundrechnung stabil, da selbst erzeugter Strom immer günstiger ist als bezogener Netzstrom. "Wer jetzt installiert, sichert sich langfristig gegen steigende Energiepreise ab", argumentiert der Experte. Einzig die Frage des Speichersystems sollte individuell geprüft werden – die Grundanlage selbst ist in nahezu allen Fällen eine lohnende Investition, die sich über die Jahre vielfach auszahlt.

Quelle: ntv.de