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Heimwerker aufgepasst! Fünf Werkzeugkoffer im Praxis-Check - der Testsieger rollt allen davon

Schrauben, klemmen, hämmern - fünf Werkzeugkoffer im Test

Schrauben, klemmen, hämmern - fünf Werkzeugkoffer im Test

(Foto: RTL/ntv.de)

Wenn der Hahn tropft, die Schranktür wackelt oder am Fahrrad eine Schraube locker ist, zählt vor allem eins: das richtige Werkzeug. Ein gut sortierter Werkzeugkoffer kann kleine Alltagsärgernisse im Handumdrehen beseitigen. Doch welches Modell taugt wirklich etwas? Die Testredaktion von ntv/RTL hat fünf beliebte Werkzeugkoffer aus verschiedenen Preisklassen genauer unter die Lupe genommen.

Kleines Problem, schneller Griff, Arbeit erledigt. So kann es gehen, besonders mit einem passenden Werkzeugkoffer. Deckel auf, alles liegt an seinem Platz, die wichtigsten Werkzeuge stehen bereit und funktionieren zuverlässig. Das spart Zeit und schont Nerven, wenn zu Hause oder am Fahrrad etwas kaputtgeht. Die Ausstattung muss sinnvoll sein. Wenige, ausgewählte Werkzeuge helfen mehr als viele Teile ohne echten Nutzen. Für die fachliche Einordnung holen wir Unterstützung. Michael Hornsteiner, Metallbaumeister, untersucht die Werkzeugkoffer für uns im Praxiseinsatz.

So haben wir getestet

Metallbaumeister Michael Hornsteiner beginnt mit dem Koffer selbst: Er prüft Stabilität und Material des Gehäuses und sieht nach, ob die Verbindung zwischen Unterteil und Deckel aus Kunststoff oder Metall besteht. Danach bewertet er die Transportlösung – Tragegriff, ausziehbarer Griff, Rollen – und ob sich der Koffer auf weitere Koffer aufspannen lässt. Anschließend schaut er auf die Ausstattung. Viele Dübel und Kabelbinder wertet der Experte als Füllteile ohne großen Nutzen.

Für die Schraubprüfung dreht Hornsteiner Schrauben von Hand in weiches Holz. Er beurteilt, wie griffig der Schraubendreher in der Hand liegt und ob die Spitze sicher im Schraubenkopf sitzt. Zusätzlich testet er die Bits mit dem Akkuschrauber und hält fest, ob ein Bit-Adapter beiliegt. Bei den Zangen öffnet er große Schraubverbindungen und achtet darauf, wie sicher das Maul greift, wie die Hebelwirkung ausfällt und wie gut sich der Kopf verstellen lässt. Mit dem Hammer schlägt er Nägel in Holz und bewertet Griffigkeit, Balance und die Größe der Schlagfläche.

Diese Produkte haben wir getestet

Begriffe kurz erklärt

  • Schraubendreher: Umgangssprachlich als Schraubenzieher bezeichnet. Dreht Schrauben über die Kerbe im Schraubenkopf. Typen sind Kreuz, Schlitz oder Torx. Beispiel: Holzschraube mit Kreuz im Kopf.

  • Schraubenschlüssel: Greift außen an Muttern oder Sechskant-Schraubenköpfen. Varianten sind Maulschlüssel, Ringschlüssel, verstellbarer Schlüssel. Beispiel: Mutter an einer Fahrradachse.

  • Ratsche/Umschaltknarre: Hebelgriff mit Sperrmechanik für schnelles Drehen ohne Absetzen.

  • Bits: Kleine Aufsätze für verschiedene Schraubenköpfe, z. B. Kreuz, Schlitz, Torx.

  • Stecknüsse: Aufsätze für Muttern und Sechskantschrauben, werden mit Ratsche genutzt.

  • Innensechskantschlüssel: L-förmige Schlüssel für Innensechskant-Schrauben, häufig bei Möbeln.

  • Tieflochmarker: Stift mit langer Spitze für Markierungen in Bohrlöchern und an engen Stellen.

  • Ahle: Spitze Nadel zum Vorstechen in Materialien.

  • Ring-Ratschenschlüssel: Ringschlüssel mit integrierter Ratsche für enge Stellen.

  • Phasenprüfer/Spannungsprüfer: Einfacher Prüfer, ob Spannung anliegt.

  • Zündkerzennuss: Langer Aufsatz für Zündkerzen - wird mit einer Ratsche genutzt.

  • Torx: Sternförmiges Schraubprofil mit sicherem Sitz.

Der Testsieger: Meister Werkzeugtrolley – 156-teilig

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Meister Werkzeugtrolley 156-teilig
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Vom verstellten Fahrradlenker bis zum defekten Abflussrohr: Mit dem Meister-Werkzeugtrolley haben Heimwerker alles zur Hand, was sie brauchen. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und Kunststoff. Den Transport des circa 13 Kilogramm schweren Trolleys erleichtern ein Tragegriff, ein ausziehbarer, zweistufiger Griff und integrierte Rollen.

Zur Ausstattung zählen verschiedene Schraubendreher, ein Bit-Satz, Stecknüsse mit zwei Ratschen, Schlüssel für Muttern, mehrere Zangen, ein verstellbarer Schraubenschlüssel und ein Satz Innensechskantschlüssel. Ergänzt wird das Set durch Spannungsprüfer, Zündkerzennüsse, Bit-Adapter sowie Hammer, Arbeitsleuchte, Maßband, Cutter-Messer, Handsäge, Feile und Wasserwaage. So deckt der Koffer Arbeiten rund ums Haus, in der Garage und in der Werkstatt ab. Im Koffer sind die Plätze der Werkzeuge in Originalgröße markiert. Die aufgedruckten Umrisse zeigen Form und Länge jedes Werkzeugs. Beim Öffnen ist sofort erkennbar, ob etwas fehlt, und nach der Arbeit findet jedes Teil leicht an seine markierte Stelle zurück. Klett- und Gummibänder fixieren die Werkzeuge, die Einlage verhindert Klappern beim Ziehen des Trolleys.

Metallbaumeister Michael Hornsteiner bewertet Gehäuse und Mobilität positiv: „Der Koffer ist sehr stabil, gut verarbeitet und hat einen Kantenschutz aus Metall an den Ecken. Sehr angenehm ist auch, dass der Koffer Rollen hat und gezogen werden kann.“

Bei der Ausstattung sieht der Experte die vielseitigste Zusammenstellung im Test. „Sehr schön ist auch die Akkulampe“, so Hornsteiner. Sie werde im Alltag eines Handwerkers oft benötigt und sei in keinem anderen Werkzeugkoffer im Test zu finden.

Zum Schrauben hält er fest, dass alle gängigen Schraubendreher vorhanden sind und griffig in der Hand liegen. Das Bit-Set im separaten Kästchen bewertet er als praktisch, weil sich Einsätze so mitnehmen lassen, etwa auf eine Leiter, ohne lose Teile in der Hosentasche. Häufig genutzte Bit-Größen liegen sogar doppelt bei, was den Alltag erleichtert. Die kleine und die große Ratsche erscheinen ihm qualitativ hochwertig, mit feiner Verzahnung und allen benötigten Stecknüssen.

Beim Hammer verweist Hornsteiner auf eine stimmige Balance. Er liege angenehm in der Hand, sei nicht zu schwer und habe eine passende Größe. Außerdem hebt der Experte hervor: „Sehr gut ist der Magnethalter im Hammerkopf für Nägel, zum Ansetzen der Nägel im Holz.“

Auch von den Zangen zeigt sich der Metallbaumeister überzeugt. Nach seiner Einschätzung bieten sie eine passende Länge und liegen sicher in der Hand, sodass sich auch größere Schrauben kontrolliert greifen und drehen lassen.

Fazit: Sehr breite Ausstattung, klare Ordnung und einfache Mobilität machen den Meister-Werkzeugtrolley* zur stärksten Komplettlösung in unserem Test. Der Koffer richtet sich an ambitionierte Heimwerker, die viele unterschiedliche Aufgaben erledigen wollen und dafür ein sortiertes, schnell einsatzbereites Set suchen.

Preis-Leistungs-Sieger: Einhell E-CASE - 80-teilig

Das Set wiegt rund sieben Kilogramm und hat zwei einklappbare Griffe. Das Gehäuse lässt sich mit weiteren E-CASE-Koffern verbinden, ist also um die passenden Maschinen-Sets erweiterbar. Zur Grundausstattung zählen Hammer, Zangen, mehrere Schraubendreher, Innensechskantschlüssel, ein Bit-Satz, Stecknüsse mit Umschaltknarre, Ring-Ratschenschlüssel und Gabel-Ringschlüssel. Dazu kommen Spannungsprüfer, Rollbandmaß, Cutter-Messer mit Ersatzklingen, Zündkerzeneinsatz, mehrere Adapter und ein Gleitstück für die Verlängerung.

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Original Einhell E-Case Tower Systemkoffer-Set
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Metallbaumeister Michael Hornsteiner spricht von einem stabilen Koffer mit angenehmem Griff und lobt, dass man mehrere E-CASE-Koffer „aufeinander spannen“ könne, um sie so leichter zu transportieren. Weiterer Pluspunkt: Der fest montierte Schaumstoff im Deckel kann nicht herausfallen.

Zur Ausstattung sagt er: „Da ist so ziemlich alles dabei, was man braucht.“ Besonders positiv fällt ihm auf, dass Ratschenschlüssel enthalten sind, die im Test sonst niemand bietet. „Wenn man eine Mutter anzieht, muss man nicht immer wieder absetzen.“ Häufig genutzte Bit-Größen sind doppelt vorhanden, was in der Praxis hilft. Ein Minuspunkt bleibt: Ein separater Bit-Adapter für den Akkuschrauber fehlt. Bits müssen direkt eingespannt werden. Das sei „das einzige Manko“.

Die Schraubendreher liegen laut Hornsteiner griffig in der Hand, die Griffe dürften aus seiner Sicht etwas länger sein. Trotzdem ermöglichen sie einen soliden Krafteinsatz. Die kleine Ratsche beschreibt er als „schön fein verzahnt“.

Bei den Zangen überzeugt ihn die Kombination aus Länge, Kraftübertragung und Maulform. Beim Hammer stimme die Griffigkeit, der Griff biete „guten Grip“. Die Schlagfläche könne „ein bisschen größer“ sein.

Fazit: Der Einhell E-CASE* liefert eine sehr vielfältige Basisausstattung, klare Ordnung und ein stapelbares System. Ratschenschlüssel und doppelte Bits sind im Alltag hilfreich. Der fehlende Bit-Adapter bleibt ein Minuspunkt. Unterm Strich zeigt der Koffer ein stimmiges Verhältnis aus Umfang, Handhabung und Preis.

Brüder Mannesmann Green Line – 87-teilig

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Der Green Line-Werkzeugsatz wiegt etwa vier Kilogramm und ist in Größe und Ausstattung mit dem Bosch- Advanced Hand Tool S vergleichbar. Abgedeckt sind damit die üblichen Hausarbeiten: schrauben, greifen, schneiden, messen, ausrichten. Zum Set gehören Schraubendreher, ein Bit-Satz mit Adapter, Stecknüsse mit Umschaltknarre und Verlängerung, Innensechskantschlüssel und Torx-Schlüssel. Dazu kommen Zangen sowie ein Hammer, ein Bandmaß und eine kleine Wasserwaage.

Metallbaumeister Michael Hornsteiner ordnet den Koffer positiv ein. Der Korpus wirke stabil, Unter- und Oberteil seien durch einen Stahlstift verbunden, was für lange Haltbarkeit spreche. Die Grundausstattung bezeichnet er als „gut“, das Set sei in seiner Kompaktheit mit dem Bosch-Modell vergleichbar. Der Green Line ist allerdings der einzige Koffer ohne Cutter-Messer. Bei den Schraubendrehern hebt er die Passung und die Griffigkeit hervor. Die Spitzen säßen sauber im Schraubenkopf, die Griffe böten Grip und eine „schöne Größe“, weder zu lang noch zu kurz. Zur Zange merkt er an, sie liege angenehm in der Hand, die Kontur im Maul halte einen Sechskantkopf sicher fest. Beim Hammer wünscht er sich eine etwas größere Schlagfläche, weil Laien Nägel damit leichter treffen, bewertet den Holzgriff aber positiv.

Fazit: Stabile Bauweise, gute Grundausstattung und griffige Schraubendreher sprechen für den Green Line-Koffer*. Zange und Hammer zeigen solide Testergebnisse. Kompakte, verlässliche Wahl für Heimwerker.

Bosch Advanced Hand Tool S – 52-teilig

Der kompakte Bosch Advanced Hand Tool S wiegt rund viereinhalb Kilogramm und deckt viele typische Heimwerker-Aufgaben ab: mehrere Zangen, darunter eine Wasserpumpenzange, eine Ratsche mit Stecknüssen und Verlängerung, ein Universalschraubendreher mit Bits und Aufnahme, ein verstellbarer Schraubenschlüssel, Hammer, Cutter-Messer, Maßband, eine kurze Wasserwaage, Innensechskantschlüssel sowie Ahle und Tieflochmarker. Die Zusammenstellung deckt typische Aufgaben ab - greifen, schneiden, schrauben, messen, anzeichnen.

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Bosch Handwerkzeug-Set Advanced, 52-teilig
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Beim Koffer spricht Metallbaumeister Michael Hornsteiner von "guter Qualität". Er wirke kompakt und stabil, die Anordnung der Werkzeuge sei platzsparend gelöst.

Bei der Ausstattung gibt es seiner Meinung nach Luft nach oben: So fehlt ein separater Bit-Adapter für den Akkuschrauber. Ohne diesen Adapter müsse man Bits direkt einspannen, wodurch man im Arbeitsalltag eingeschränkt sei. Zudem wünscht sich Hornsteiner neben dem Universalschraubendreher einzelne Schraubendreher für gängige Größen und bemängelt „ein bisschen zu wenig Torx-Bits“.

Die Passform des Universalschraubendrehers ist laut Hornsteiner solide. Die Ratsche beschreibt er als fein verzahnt. Das helfe in engen Bereichen und sorge für kontrolliertes Arbeiten.

Besonders positiv fällt ihm die Wasserrohrzange auf, die als einziges Modell im Test eine Schnellverstellung hat. Diese sei „schon fast profimäßig“, der Verstellbereich lasse sich so sehr fein einstellen. Weiteres Plus: Die Zange werde ab Werk geölt und sei demnach leichter anzuwenden.

Den Hammer beschreibt Hornsteiner als hochwertig und ausgewogen. Er liege gut in der Hand, sei nicht kopflastig und biete eine passende Schlagfläche.

Fazit: Kompaktes, qualitativ hochwertiges und sauber sortiertes Basisset* mit fein verzahnter Ratsche und einer Wasserrohrzange mit Schnellverstellung. Abzüge: kein Bit-Adapter für den Akkuschrauber, wenige Torx-Bits, nur ein Universalschraubendreher. Im Vergleich zu den deutlich umfangreicheren Werkzeugkoffern von Einhell und Brüder Mannesmann etwas teuer.

Amazon Basics Haushaltswerkzeugset - 142-teilig

Der Amazon-Basics* ist der günstigste und kleinste Werkzeugkoffer in unserem Test. Enthalten sind ein Hammer, eine Zange, ein verstellbarer Schraubenschlüssel und verschiedene Schraubendreher. Viele Aufsätze für unterschiedliche Schraubenköpfe und Stecknüsse für Muttern erweitern den Einsatzbereich. Ein Maßband, eine kleine Wasserwaage, eine Schere und ein Universalmesser unterstützen beim Anzeichnen und Zuschneiden. Die Zahl von 142 Teilen wirkt groß, entsteht jedoch vor allem durch viele Kleinteile und Aufsätze. Dazu zählen Schrauben und Dübel. Die eigentlichen Handwerkzeuge sind der kleinere Anteil. So erklärt sich der niedrige Gesamtpreis trotz hoher Teilezahl.

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Metallbaumeister Michael Hornsteiner ordnet das Set als Einsteigerlösung ein. Kritisch sieht er beim Koffer die Verbindung von Unter- und Oberteil aus Kunststoff, die aus seiner Sicht eine Schwachstelle darstellt: "Das ist wahrscheinlich das Erste, was kaputtgehen wird. Das ist hier nicht gut gelöst“, sagt er. Die Ordnung bewertet er positiv, der Koffer halte die Teile beim Öffnen und Schließen zuverlässig an ihrem Platz.

Zum Test mit dem einfachen Schraubendreher sagt Hornsteiner: „Es hat funktioniert. Für Heimwerker ist das völlig okay.“ Auch die Einsätze für den Akkuschrauber greifen im Test und „funktionieren solide“. Beim Hammer fällt ihm die Balance negativ auf. Der Griff liege nicht ideal in der Hand, der Kopf wirke kopflastig. Für kleine Aufgaben reiche er aber aus. Bei der Zange weist der Metallbaumeister auf die geringe Größe und die damit verbundene kleine Hebelwirkung hin. Dadurch habe man „sehr wenig Kraft“, so Hornsteiner. Zudem drohe durch den kurzen Griff und die Form des Griffs eine Einklemmgefahr für die Finger.

Fazit: Als günstiger Einstieg liefert das Set* die Basics geordnet und sofort einsatzbereit. Für seltene Handgriffe im Haushalt reicht das. Grenzen zeigen sich am Scharnier des Koffers und bei Zange und Hammer: Sie liegen nicht so optimal in der Hand und bieten weniger Hebel.

*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien. Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.

Quelle: ntv.de

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