Ohne Diarra, mit Gallas Frankreichs WM-Kader steht
25.05.2010, 10:35 UhrRaymond Domenech legt sich fest, mit welchen 23 Spielern er in sein letztes Turnier als französischer Nationaltrainer gehen will. Mit dabei ist William Gallas vom FC Arsenal. Der 32-Jährige ist als Abwehrchef vorgesehen, klagt aber seit Ende März über eine Wadenverletzung.

Nationaltrainer Raymond Domenech baut darauf, dass Abwehrchef William Gallas rechtzeitig fit wird.
(Foto: Reuters)
Fußball-Vizeweltmeister Frankreich hat den Kader für die WM in Südafrika endgültig beisammen. "Die 23 von (dem Trainingslager in) Tignes sind auch die 23 (Spieler) für die WM", teilte Nationaltrainer Raymond Domenech auf der Seite des französischen Verbandes FFF mit. Der Coach bestätigte damit, dass er auf die vollständige Genesung seines angeschlagenen Kapitäns William Gallas baut. Der Abwehrmann des FC Arsenal laboriert seit Ende März an einer Wadenverletzung.
Sollten Gallas und seine "Bleus" die WM gewinnen, winkt eine Prämie von mindestens 240.000 Euro pro Kopf. Das verriet FFF-Vizechef Noël Le Graët der Zeitung "La Tribune". "Die Verhandlungen sind nicht abgeschlossen ... aber es wird zwischen 240.000 und 300.000 Euro liegen", sagte er. Neben Franck Ribéry verhandeln mit dem Verband auch Gallas, Thierry Henry, Nicolas Anelka, Eric Abidal und Jérémy Toulalan.
Der französische Verband gab unterdessen als Minimalziel die Runde der letzten acht aus. "Man muss mindestens das Viertelfinale anstreben. Das wird schwer sein, ist aber das Minimum", so Le Graët.
Domenech hatte ursprünglich wegen der unsicheren Situation von Gallas 24 Profis für das erste WM-Trainingslager in Tignes berufen. Am Samstag wurde aber das Aus für Mittelfeld-Motor Lassana Diarra gemeldet. Der Profi von Real Madrid sei "ausgelaugt" und habe im Trainingslager im rund 2000 Meter hoch gelegenen Alpen-Dorf mit Magenschmerzen "sehr gelitten", sagte Domenech.
Die Gruppe brennt
Zu seinem nun feststehenden 23-Mann-Kader sagte Domenech, die Gruppe habe in Tignes bisher jeden Tag bewiesen, dass sie auf die WM brenne. "Wir haben lange überlegt, aber nun vertrauen wir den 23, die hier sind", so der umstrittene Trainer, der nach der WM vom bisherigen Girondins-Bordeaux-Coach Laurent Blanc abgelöst wird.
Frankreich verfügt nach dem Ausfall von Diarra mit Jérémy Toulalan und Alou Diarra nur noch über zwei defensive Mittelfeldspieler im Kader. Deshalb deutet alles darauf hin, dass die "Bleus" in Südafrika mit einem 4-3-3-System spielen werden, glaubt das Fachmagazin "France Football".
In Tignes, einer Skistation etwa 150 Kilometer östlich von Lyon, bezieht die "Équipe Tricolore" ihr erstes WM-Trainingslager, ehe es nach dem Spiel gegen Costa Rica am Mittwoch in Lens weiter nach Tunesien geht. In Südafrika trifft Frankreich in der Vorrunden-Gruppe A auf den Gastgeber sowie auf Uruguay und Mexiko.
Quelle: ntv.de, dpa