Wirtschaft

Zehntausende Passagiere betroffen Iberia-Streik sorgt für Ärger

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Iberia will Tausende Stellen streichen. Streiks sind die Folge.

(Foto: REUTERS)

Die Mitarbeiter von Iberia machen Ernst: Mit einem tagelangen Streik protestieren sie gegen die rigiden Sparpläne der Airline. Spaniens Verkehrsministerin Pastor warnt bereits vor einem schweren Schaden für die gesamte Wirtschaft des Landes. Experten rechnen allein bei Iberia mit Streikkosten in dreistelliger Millionenhöhe.

Mit einem fünftägigen Streik wehren sich die Mitarbeiter der spanischen Fluggesellschaft Iberia gegen Lohnkürzungen und den Abbau Tausender Stellen. Von dem bis Freitag geplanten Ausstand sind nach Angaben der Airline 70.000 Passagiere betroffen. Iberia sagte bereits 415 Flüge ab. Insgesamt sollen rund 1200 Flüge ausfallen, da an den spanischen Flughäfen wegen des Streiks nicht genügend Servicepersonal zur Verfügung steht. Zudem dürften die geplanten Proteste den Betrieb der Airports erheblich einschränken.

Die Gewerkschaften läuten damit ihre Offensive gegen den Sparkurs der Airline ein, die 3800 Arbeitsplätze streichen will. Im März sind zwei weitere Streikwochen geplant. Dem krisengeschüttelten Land drohen dadurch schmerzhafte Einbußen im Tourismus.

Verkehrsministerin Ana Pastor hat bereits vor einem großen Schaden für die Wirtschaft des Landes gewarnt, das von einer tiefen Rezession und rekordhoher Arbeitslosigkeit geplagt ist. Sie forderte das Management und die Gewerkschaften deshalb zur Einigung auf. "Wir können es  nicht zulassen, dass Spanien mehr als 10 Mio. Euro am Tag verliert, denn diese Art von Schlag trifft uns alle", sagte Pastor. Der Tourismus macht rund elf Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung aus und ist einer der wenigen Bereiche, die noch wachsen. Diese Streikwoche fällt auf Schulferien in Großbritannien, von wo die meisten Touristen nach Spanien kommen.

Auswirkungen auf Frankfurter Flughafen

Iberia erklärt, während fast die Hälfte der Inlandsflüge in den fünf Tagen ausfallen würden, seien Langstreckenflüge kaum betroffen. Für rund 60.000 Passagiere seien Alternativ-Flüge gefunden worden, zum Teil auch bei Konkurrenz-Airlines. Die Auswirkungen auf den Flugverkehr am größten deutschen Airport in Frankfurt blieben vorerst überschaubar. Am Montag seien zunächst vier Verbindungen von und nach Spanien gestrichen worden, sagte ein Flughafensprecherin.

Iberia steckt seit langem in der Krise und schreibt rote Zahlen. Die Fluggesellschaft, die 2011 mit der profitablen British Airways zur International Airlines Group fusionierte, machte in den ersten neun Monaten 2012 einen Verlust von 262 Mio. Euro. Experten rechnen damit, dass die 15 Streiktage Iberia bis zu 100 Mio. Euro kosten können.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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