Wirtschaft

Führungsmannschaft stehtBASF bringt seine Agrar-Sparte an die Börse

11.11.2025, 15:36 Uhr
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BASF gliedert die Agrar-Sparte aus. (Foto: picture alliance/dpa)

Der BASF-Chef trimmt den Konzern auf Wirtschaftlichkeit. Die Agrar-Tochter - immerhin Nummer drei der Welt - zählt künftig nicht mehr zum Kerngeschäft. Bis 2027 soll sie nun für einen Börsengang fit gemacht werden.

Der Chemieriese BASF will seine Agrarsparte in Frankfurt an die Börse bringen. Das Agricultural-Solutions-Geschäft solle bis 2027 börsenreif gemacht werden, teilte der Dax-Konzern in Ludwigshafen mit. Derzeit würden die Geschäfte in jedem Land in eigene rechtliche Einheiten ausgegliedert. Das werde bis Anfang 2027 dauern, in Nordamerika sei es bereits vollzogen. Dach des börsennotierten Unternehmens soll eine Europa-AG (SE, (Societas Europaea) werden.

BASF wolle auch nach dem Börsengang Mehrheitsaktionär bleiben "und dafür eine marktübliche Corporate-Governance-Struktur etablieren", hieß es weiter. Vorstandschef Markus Kamieth hatte die Ausgliederung und den Börsengang bereits angekündigt. Der Konzern verspricht sich von der Abspaltung "beschleunigte Innovationen" und eine "gestärkte Kundenorientierung".

"Das geplante Listing unseres Agricultural Solutions-Geschäfts wird der nächste entscheidende Schritt sein, um zusätzlichen Wert für unsere Aktionäre zu erschließen", sagte Kamieth. Zum 1. Mai 2026 bekommt die SE einen eigenständigen Vorstand, der von Livio Tedeschi geführt werden soll. Der 54-jährige Italiener leitet die Sparte bereits seit 2022 und rückt - ebenfalls im Mai 2026 - in den BASF-Konzernvorstand auf. Für das Finanzressort von BASF Agricultural Solutions holt der Konzern Sascha Bibert vom französischen Stahlrohr-Hersteller Vallourec. Technologiechefin wird Melanie Bausen-Wiens, derzeit in der Agrarsparte unter anderem zuständig für Regulierung.

Die Agrarsparte von BASF ist die Nummer drei auf dem Weltmarkt für Saatgut und Pflanzenschutzmittel hinter dem deutschen Rivalen Bayer und dem US-Konzern Corteva. Tedeschi hält die Sparte für attraktiv für Investoren, wie er im Mai in einem Reuters-Interview gesagt hatte: "Wir erwarten einen Beitrag von 7,5 Milliarden Euro aus unserer Pipeline bis 2034 - das ist der höchste Wert, den wir je hatten." Im vergangenen Jahr setzte das gesamte Agrargeschäft knapp 9,8 Milliarden Euro um und fuhr ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) von 1,9 Milliarden ein. Die operative Rendite sank allerdings - vor allem wegen Preisdrucks bei Herbiziden - auf 19,8 Prozent.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP