500 Millionen für Bahnhöfe und Brücken Bahn erhält mehr Geld zur Sanierung
06.09.2013, 14:20 Uhr
Arbeiter sanieren die Müngstener Brücke in Solingen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für den Erhalt ihres Netzes und der Infrastruktur erhält die Bahn künftig mehr Bundesmittel. Allerdings bleibt die Anhebung deutlich hinter dem angemeldeten Bedarf zurück. Bahnchef Grube hatte rund 50 Prozent mehr Geld gefordert.
Der Bund stockt seine Mittel für die Sanierung von Bahnhöfen und Brücken auf. Dazu werden die Mittel zum Erhalt des Gleisnetzes von jährlich 2,5 Milliarden Euro für 2013 und 2014 um je 250 Millionen Euro erhöht. Dafür werden nicht verbrauchte Mittel für Neubauprojekte umgeschichtet, die sonst üblicherweise der Straße zugutegekommen wären, wie Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Bahnchef Rüdiger Grube erklärten. Angesichts eines großen Modernisierungsbedarfs im knapp 34.000 Kilometer langen Netz dringt der bundeseigene Konzern grundsätzlich auf mehr Geld.
"Nur wenn es uns gelingt, mehr Geld in das bestehende Netz zu investieren, werden wir die Wettbewerbsfähigkeit des Systems Schiene erhalten und steigern können", sagte Grube. Nach früheren Angaben bräuchte die Bahn insgesamt mindestens 1,2 Milliarden Euro mehr pro Jahr. Grube hat die Bildung eines Fonds ins Gespräch gebracht, in den Gewinne der Bahn-Netztochter und ein größerer Teil der Dividende von mehr als 500 Millionen Euro fließen, die die Bahn jährlich an den Bund zahlt. Ramsauer und Grube äußerten sich am Freitag dazu nicht.
Der Minister sagte, mit der jetzigen Aufstockung werde Planungs- und Finanzierungssicherheit geschaffen. Daneben wurde die am Jahresende auslaufende generelle Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und Bahn zum Netzerhalt vorerst bis 2015 verlängert. Zum Geld des Bundes steuert der Konzern dafür jährlich 500 Millionen Euro aus eigenen Mitteln bei. In der Vereinbarung werden auch Vorgaben für die Betriebsqualität des Gleisnetzes gemacht. Hinzu kommen noch Kosten für die Instandhaltung des Netzes sowie für Neu- und Ausbauprojekte.
Offenbar neuer Produktionsvorstand gefunden
Unterdessen hat die Bahn offenbar einen Nachfolger für Produktionsvorstand Hansjörg Hess gefunden. Wie das "Manager Magazin" online unter Berufung auf mehrere konzernnahe Quellen berichtet, wird der aktuelle Vorstand Finanzen und Controlling der DB Netz AG, Roland Bosch, den Posten übernehmen. Die Personalie soll auf der Aufsichtsratssitzung Mitte September beschlossen werden. Ein Bahnsprecher habe sich dazu nicht äußern wollen.
Laut dem Magazin gilt die Entscheidung für den 42-Jährigen als Verlegenheitslösung. Demnach sollen andere interne Kandidaten abgewunken haben. Der studierte Physiker habe wenig Berufserfahrung im bahnspezifischen Infrastrukturgeschäft. Bosch war den Angaben zufolge 2010 vom Autobauer als Finanzer und Controller zur Bahn gewechselt.
In Branchenkreise sei noch immer unklar, weshalb Hess abgelöst wurde. Der 52-jährige Schweizer gilt als als Experte auf seinem Gebiet. Hess während der Stellwerk-Probleme in Mainz seinen Posten räumen müssen.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa