Ein Externer soll es sein Bilfinger auf Chefsuche
18.02.2010, 21:09 Uhr
Bilfinger Berger hat derzeit mit Negativschlagzeilen hinsichtlich des Kölner U-Bahn-Projekts zu kämpfen.
(Foto: dpa)
Der zweitgrößte deutsche Baukonzern Bilfinger Berger sucht einen Nachfolger für den seit mehr als zehn Jahren amtierenden Vorstandschef Herbert Bodner. Nach Angaben der "Financial Times Deutschland" ist ein Headhunter bereits eingeschaltet.
Der Aufsichtsrat des im MDax notierten Unternehmens wolle im Frühjahr dazu offiziell beratschlagen. Der Vertrag des 61-jährigen Bodner läuft Mitte 2011 aus.
Der Bilfinger-Aufsichtsrat unter dem langjährigen Vorsitzenden Bernhard Walter lässt dem Vernehmen nach derzeit nur nach externen Aspiranten Ausschau halten. Bodner habe es versäumt, einen internen Nachfolger aufzubauen, heißt es im Umfeld des Aufsichtsrats.
Hoffnung auf den Wechsel an die Spitze hatte sich nach "FTD"-Informationen Joachim Ott gemacht. Er führte bis März 2009 im sechsköpfigen Vorstand das zukunftsträchtige Geschäft mit den Industrie- und Gebäudedienstleistungen. Nach einem Streit mit Bodner musste der 47-Jährige das Gremium jedoch verlassen. Seitdem leitet er eine operative Tochtergesellschaft.
U-Bahn-Skandal nagt
Der Skandal um verheerende Mängel beim Bau der Kölner U-Bahn bringt Bilfinger Berger - federführend bei dem Projekt - derzeit stark in Bedrängnis. Bodner führt Bilfinger seit 1999; er ist damit einer der dienstältesten Konzernführer in Deutschland. Ihm wird allgemein eine erfolgreiche Bilanz bescheinigt.
Unter der Ägide des Österreichers setzte Bilfinger immer stärker auf das Geschäft mit Dienstleistungen. Der Umsatz der Sparte überstieg - auch dank Zukäufen - 2009 erstmals die Marke von fünf Milliarden Euro. Der Umsatz lag insgesamt bei 10,4 Milliarden. Die Sparte steuerte 238 Millionen Euro zum Betriebsergebnis von 250 Millionen Euro bei.
Quelle: ntv.de, wne/FTD