Wirtschaft

1000 737 müssen überprüft werden Boeing-Aktie verliert

Boeings 737 ist die meistverkaufte Modellfamilie des Konzerns.

Boeings 737 ist die meistverkaufte Modellfamilie des Konzerns.

(Foto: picture alliance / dpa)

Erst das Debakel mit dem Prestigeflieger "Dreamliner", nun droht Boeing auch Ärger bei seinem "Brot und Butter"-Flieger 737. Ein fehlerhafter Korrosionsschutz könnte die Funktion des Heckleitwerks beeinträchtigen und der Pilot die Kontrolle über den Flieger verlieren. Satte 1000 Maschinen sollen überprüft werden.

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Der US-Flugzeugbauer und Airbus-Konkurrent Boeing kommt nicht zur Ruhe. Noch immer gilt das Flugverbot für das Prestigeflugzeug "Dreamliner", nun fordert die US-Flugzeugaufsicht FAA die Überprüfung von mehr als 1000 der 737-Maschinen. Die Boeing-Aktie ging 2,4 Prozent schwächer aus dem Handel.

Die FAA hat Kontrollen an den Heckleitwerken angeordnet. Bei der Anti-Korrosionsbeschichtung von Haltestiften für bestimmte Modellreihen sei es zu Produktionsfehlern gekommen, teilte die Behörde mit. Die bemängelten Teile haben bisher keine Unfälle ausgelöst. Sie helfen dabei, die Höhenflossen abzusichern. Mit diesen wiederum können die Piloten Auf- und Abwärtsbewegungen der Flugzeugnase steuern. Schwere Schäden an den Höhenflossen können aber tödliche Folgen nach sich ziehen, derart beschädigte Flugzeuge können steil nach oben oder unten schießen. Fluglinien sollten diese überprüfen und gegebenenfalls austauschen, da Piloten bei Schäden die Kontrolle über Jets verlieren könnten.

Teuer und ungewöhnlich

Branchenvertreter bezeichneten die Anweisung als ungewöhnlich. Die FAA-Anordung war deren Angaben zufolge schon seit mehreren Monaten in Arbeit und tritt zum 20. Mai in Kraft. Sie sei mit dem Hersteller abgesprochen, teilte die Behörde weiter mit. Durch Probleme mit dem Anstrich der Haltestifte verursachte Zwischenfälle erwähnte diese nicht. Bei der Anordung handelt es sich um eine Anordnung zur Sicherstellung der Flugtüchtigkeit. Bei Problemen, die sofortiges Handeln erfordern, spricht die FAA andere Warnungen aus.

Insgesamt müssen sich 1050 Jets in den USA den Inspektionen unterziehen. Die größte deutsche Fluglinie Lufthansa ist nicht betroffen. Bei ihr sind keine Modelle der betroffenen Baureihen im Einsatz, sagte ein Sprecher.

Die FAA-Auflagen betreffen sechs Modelle des zweimotorigen Fliegers, von der 737-600 bis zu der für längere Strecken konzipierten 737-900. Boeing hat der jetzt getroffenen, endgültigen Entscheidung bereits zugestimmt, die im vergangenen September vorschlagen worden war. Der Flugzeugbauer war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.

Die 737 ist das erfolgreichste Modell von Boeing. Mehr als 10.000 Exemplare wurden ausgeliefert. Die Kontrollen werden US-Fluggesellschaften laut Schätzung der FAA bis zu 10 Mio. Dollar (7,6 Mio. Euro) kosten, ein Teil der Kosten werde aber möglicherweise im Rahmen der Garantie von Boeing übernommen.

Quelle: ntv.de, DJ/AFP

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