Wirtschaft

Großbritannien ist Krisenbank los Branson erwirbt Northern Rock

Wer erinnert sich nicht an die langen Schlangen bei der Northern Rock während der Finanzkrise? Der britische Staat verkauft den Hypothekenfinanzierer an Virgin Money - einem Finanzarm des Imperiums von Richard Branson. Fast 750 Millionen Pfund legt der Milliardär auf den Tisch von Schatzkanzler Osborne.

Um Northern Rock ist es wieder ruhiger geworden.

Um Northern Rock ist es wieder ruhiger geworden.

(Foto: AP)

Die britische Regierung verkauft die in der Finanzkrise nach einem Ansturm verängstigter Kunden verstaatlichte Hypothekenbank Northern Rock. Die Privatisierung soll bestenfalls eine Milliarde Pfund in die Staatskasse spülen, erklärte Schatzkanzler George Osborne. Käufer ist Virgin Money, der Finanzarm des Firmenimperiums des britischen Milliardärs Richard Branson, der mindestens 747 Millionen Pfund für die Bank zahlt.

Northern Rock erlangte in der Finanzkrise schlagartig internationale Berühmtheit, als Kunden in Scharen zu den Filialen stürmten, um ihr Geld abzuziehen. Die spektakulären Fotos von langen Schlangen vor den Geldautomaten gingen um die Welt und waren ein früher Höhepunkt der Finanzkrise.        

Der Verkauf komme dem Wettbewerb unter den Instituten zugute, erklärte Osborne. "Er ist auch gut für britische Steuerzahler - wir bekommen etwas von dem Geld zurück, das wir unter der vorherigen Regierung in den Bankensektor gesteckt haben." Dennoch ist der Verkauf auf jeden Fall ein Verlustgeschäft, weil der Staat 1,4 Milliarden Pfund in das Institut steckte.

Neues "Spielzeug" für Richard Branson.

Neues "Spielzeug" für Richard Branson.

(Foto: dpa)

Northern Rock hatte sich vor der Finanzkrise erfolgreich kurzfristig auf dem Interbankenmarkt refinanziert und damit ein rasantes Wachstum hingelegt. Als diese Geldquelle jedoch wegen des Misstrauens zwischen den Banken versiegte, geriet das Institut schnell in eine finanzielle Schieflage und musste schließlich verstaatlicht werden.

Northern Rock ist die erste staatliche Bankenbeteiligung aus der Finanzkrise, von der sich die britische Regierung trennt. An dem Finanzgiganten Royal Bank of Scotland hält die Regierung noch 83 Prozent, an Lloyds ist sie noch immer mit 41 Prozent beteiligt.

Quelle: ntv.de, rts

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