Wirtschaft

Fliegende Dänen seit 1950 Cimber Air ist pleite

Ein gern gesehener Gast am Flughafen Kiel-Holtenau: ...

Ein gern gesehener Gast am Flughafen Kiel-Holtenau: ...

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

... Mit Turboprop-Maschinen bedient Cimber innerdänische Kurzstrecken. Reiseziele in Europa fliegt die Wikinger-Airline mit Boeings vom Typ 737 an.

... Mit Turboprop-Maschinen bedient Cimber innerdänische Kurzstrecken. Reiseziele in Europa fliegt die Wikinger-Airline mit Boeings vom Typ 737 an.

(Foto: www.cimber.dk)

Für die Urlaubsregion im Südosten Dänemarks ist es ein harter Schlag: Die Fluggesellschaft Cimber Sterling - europaweit bekannt durch ihre weißen Wikingerhelm auf der Heckflosse - muss aufgeben. Ein Investor aus der Ukraine lässt Cimber Air fallen. Der sehr viel größere Partner SAS verdoppelt den Verlust.

Die dänische Fluggesellschaft Cimber Sterling gibt auf: Das Unternehmen reichte einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Sønderborg ein. Die 1950 gegründete Airline war mit zuletzt knapp 700 Mitarbeitern sowie 26 Flugzeugen vor allem im Geschäft mit Charterreisen aktiv. Bekannt wurde die Gesellschaft unter dem Namen Cimber Air.

Cimber Sterling wurde im letzten Jahr von der Finanzgesellschaft Mansvell Enterprises des ukrainischen Milliardärs Igor Kolomojskij übernommen. Eine im April angekündigte Ausweitung des Eigenkapitals um 300 Mio. Kronen (40,3 Mio. Euro) wurde dänischen Medienberichten zufolge nicht mehr umgesetzt.

Im letzten Jahr flog Cimber Sterling einen Verlust von 81,5 Mio. Kronen ein. Gleichzeitig schwoll der Schuldenberg auf 82,5 Mio. Kronen an. In der Ostsee-Region Sønderborg unweit der deutschen Grenze ist Cimber Air stark verwurzelt. Am örtlichen Regionalflughafen, dem Sønderborg Lufthavn, bediente die Cimber Air mehrere Inlandsverbindungen im Liniendienst. Die Flugzeit nach Kopenhagen beträgt rund 35 Minuten. Sønderborg liegt im Südosten Jütlands an der Flensburger Förde.

Geschäftsführer Jan Palmer kündigte an, dass sein Unternehmen auch während der Insolvenz vier Linienflüge im Auftrag der ungleich größeren skandinavischen Fluggesellschaft SAS weiterführen wolle.

SAS fliegt deutlich tiefer

Bei SAS allerdings sieht sich die Unternehmensführung ebenfalls mit schweren Zeiten konfrontiert. Die Fluggesellschaft steckt nach dem Jahresauftakt weiter tief in der Verlustzone. Wie das gemeinsam in Dänemark, Norwegen und Schweden betriebene Unternehmen in Stockholm mitteilte, brachten die ersten drei Monate einen Nettoverlust von 729 Mio. schwedischen Kronen (81,9 Mio. Euro). Er war damit fast doppelt so hoch wie im Vorjahresquartal.

Der Umsatz stieg leicht von 9,3 auf 9,6 Mrd. Kronen. Die Zahl der SAS-Passagiere stieg um fünf Prozent auf 6,4 Millionen. Konzernchef Rickard Gustafson nannte in Stockholm hohe Treibstoffpreise, die unsichere globale Wirtschaftsentwicklung und massiven Konkurrenzdruck als wichtigste Gründe für die negative Gewinnentwicklung.

Gustafson kündigte die Fortsetzung von Rationalisierungs- und Sparprogrammen an, mit denen die Kosten in diesem Jahr um zwei Milliarden Kronen gesenkt werden sollen. Zum Quartalsende beschäftigte SAS 14.800 Mitarbeiter. Das Unternehmen kämpft seit Jahren mit fast chronischen Verlusten und wird immer wieder als mögliches Übernahmeobjekt für europäische Branchenführer wie die deutsche Lufthansa genannt.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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