Bieterwettstreit um Opel Der stille Riese Magna
24.05.2009, 11:07 UhrIm Bieterwettstreit um den Autobauer Opel hat der Zulieferer Magna in der Bundesregierung nach Angaben aus Regierungskreisen die besten Chancen.

Belinda Stronach, Tochter von Magna-Gründer Frank Stronach, spricht mehrere Sprachen und kennt sich mit Autos aus.
(Foto: REUTERS)
Das österreichisch-kanadische Unternehmen im Überblick:
- Magna wurde 1957 vom Österreicher Frank Stronach gegründet. Er war als junger Mann nach Kanada ausgewandert, unter dem Namen Multimatic gegründet. Nach einer Fusion mit Magna Electronics entstand 1969 Magna International.
- 2008 setzte das Unternehmen 24 Mrd. Dollar um und erwirtschaftete einen Gewinn von 71 Mio. Dollar.
- Der Konzern beschäftigt in 25 Ländern 74.350 Mitarbeiter in 240 Produktionsbetrieben und 86 Entwicklungszentren. Magna ist gemessen am Umsatz der drittgrößte Zulieferer weltweit nach Denso und Robert Bosch.
- Das Unternehmen spezialisierte sich auf Allrad-Fahrzeuge und etablierte sich als Entwicklungs- und Produktionspartner für die gesamte Fertigung. Magna produziert Kfz-Systeme, Baugruppen, Module und Komponenten für große Automobilfirmen in Kanada und den USA, baut aber auch komplette Fahrzeuge. Diese werden nicht unter der eigenen Marke, sondern für Hersteller wie Mercedes-Benz, Chrysler, Saab oder BMW produziert. Für BMW wurde etwa der Geländewagen X3 in Graz gebaut. Seit 1999 produziert Magna die Mercedes-M-Klasse. Zur Serienreife entwickelt wurde ab 2003 auch das Saab 9-3 Cabriolet. 2005 und 2006 wurde die Produktion des Chrysler 300C und des Jeep Commander aufgenommen.
- Firmensitz ist Aurora im kanadischen Ontario. 1998 wurde die Mehrheit an der österreichischen Steyr-Daimler-Puch AG übernommen. Die Europazentrale ist im österreichischen Oberwaltersdorf.
- Der Konzern ist in Toronto an der Börse notiert. Stronach hält die Mehrheit der Stimmrechte an Magna International. Nachdem der russische Industriemagnat Oleg Deripaska im Herbst 2008 ausstieg, gibt es keinen größeren Aktionär mehr.
- Magna-Gründer Stronach ist mittlerweile Milliardär. Nach seiner Rückkehr aus Kanada nach Österreich gründete er eine Pferde-Rennbahn und engagierte sich im Fußball. Er war jahrelang Hauptsponsor des Wiener Traditionsklubs Austria. Zudem gründete er eine Akademie zur Ausbildung von Nachwuchsfußballern, und war von 1999 bis 2005 Präsident der österreichischen Bundesliga.
Quelle: ntv.de, Alexandra Zawadil und Alexandra Schwarz / rts