Tiefster Stand seit vier Jahren Deutsche Exporte sinken - vor allem in die USA
08.09.2025, 09:48 Uhr Artikel anhören
Auch das deutsche China-Geschäft schrumpft.
(Foto: picture alliance/dpa)
Noch immer sind die USA der wichtigste Abnehmer von Waren "Made in Germany". Doch Trumps Zölle belasten die Ausfuhren immer mehr. In der Folge geht im Juli der Export insgesamt zurück.
Das Geschäft mit dem wichtigen US-Markt wird angesichts höherer Zollhürden für Deutschlands Exporteure immer mehr zur Belastung. Zwar gingen auch im Juli die meisten deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten. Allerdings gab es den vierten monatlichen Rückgang in Folge, wie das Statistische Bundesamt mitteilt - und den tiefsten Stand seit Dezember 2021.
Mit einem Warenwert von 11,1 Milliarden Euro waren die Exporte in die USA im Juli kalender- und saisonbereinigt 7,9 Prozent niedriger als im Monat zuvor und 14,1 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Wegen höherer Zölle sind viele Exporte vorgezogen worden, nun fehlt diese Nachfrage. Seit August gelten für die meisten EU-Exporte in die USA Zölle von 15 Prozent. Das macht auch deutsche Waren in der weltgrößten Volkswirtschaft teurer.
Das deutsche China-Geschäft schrumpfte zu Beginn der zweiten Jahreshälfte ebenfalls. Die Ausfuhren in die Volksrepublik nahmen um 7,3 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro ab. Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft stellt inzwischen viele Waren selbst her und macht damit Deutschland zunehmend Konkurrenz - etwa bei Elektroautos. Die Ausfuhren in die EU wuchsen dagegen um 2,5 Prozent auf 74,8 Milliarden Euro.
Importe legen zu
Insgesamt wurden den vorläufigen Ergebnissen der Statistiker zufolge im Juli Waren "Made in Germany" im Wert von 130,2 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. Das waren 0,6 Prozent weniger als im Juni des laufenden Jahres. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten ein Mini-Plus von 0,1 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich ein Plus von 1,4 Prozent.
Die Importe nach Deutschland blieben mit 115,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vormonat fast unverändert (minus 0,1 Prozent). Verglichen mit dem Juli 2024 errechneten die Statistiker ein Plus von 4,3 Prozent.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/rts