Stresstests auf Italienisch Enria wird EBA-Chef
12.01.2011, 16:57 Uhr
Die Banken können sich schon mal auf neue Stresstests einstellen.
(Foto: REUTERS)
Die nächste Runde der Stresstests unter den europäischen Banken wird Kreisen zufolge unter der Ägide eines Italieners stattfinden. Der 49-jährige Andrea Enria sei zum Chef der neuen Banken-Aufsichtsbehörde EBA ernannt worden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus Italien. Die EBA ist die Nachfolge-Organisation des Ausschusses der europäischen Bankenaufseher, CEBS. Die Europäische Union will mit der zum Jahresbeginn neu geschaffenen Behörde mit Sitz in London die Aufsichts-Standards vereinheitlichen. Die Mängel hatten sich in der Finanzkrise als Achillesferse des Systems erwiesen.
Enria leitet derzeit die Aufsichts- und Regulierungs-Abteilung der italienischen Notenbank. Er war von 2004 bis 2008 bereits Generalsekretär der CEBS. Enrias Stellvertreter dürfte nach früheren Informationen aus Kreisen Thomas Huertas werden, der den Bankensektor bei der britischen Finanzaufsichtsbehörde FSA betreut. Er gehört auch dem Baseler Ausschuss an, der das neue Regulierungswerk für die Banken weltweit ("Basel III") ausgearbeitet hat, das von 2013 an gelten soll.
Die zweite Runde der Stresstests, mit denen die größten Banken in Europa auf ihre Krisenfestigkeit hin überprüft werden sollen, startet im Februar. Die im Sommer zur Beruhigung der Märkte eilig entworfenen Belastungstests waren zum Teil als zu weich kritisiert worden. Parallel zur EBA waren europäische Behörden für die Versicherungsaufsicht (EIOPA) in Frankfurt und für die Marktaufsicht (ESMA) in Paris geschaffen worden. Auch der EIOPA-Chef soll am Mittwoch nominiert werden.
Quelle: ntv.de, rts