Reisen nur noch mit Ehepartnern Ergo informiert über Lustreisen
30.09.2012, 10:28 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei der Aufarbeitung seiner Skandale um Sex-Reisen versucht es der Versicherer Ergo nun mit einer Transparenz-Offensive. Man habe nicht immer eine "gute Figur gemacht", räumt Ergo-Chef Oletzky ein. Um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen, sollen künftig alle geprüften Vorfälle im Internet offengelegt werden.
Der Vorstandsvorsitzende des Versicherungskonzerns Ergo hat Fehler bei der öffentlichen Aufarbeitung der Skandale um Sex-Ausflüge von Versicherungsvertretern nach Budapest und Jamaika eingeräumt. "In der Kommunikation haben wir nicht immer eine gute Figur gemacht", sagte Torsten Oletzky im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung".
Dass die drei Reisen von Ergo-Vertretern in einen Swinger-Club nach Jamaika bei einer Pressekonferenz nicht erwähnt worden seien, sei "ein Fehler" gewesen, sagte Oletzky. Die Aussage, die Ergo seinerseits gemacht habe, dass bei der Aufarbeitung der Skandale im Unternehmen "jeder Stein umgedreht" worden sei, sei "zu früh" gewesen: "Wir haben unsere Lektion gelernt."
Als Folge schaltet der Ergo-Kozern an diesem Sonntag eine Website mit Informationen über die Skandalreisen frei. In einem Interview kündigte Oletzky zudem weitere Änderungen im Anreizsystem für die Vertriebsmitarbeiter an. So sollen Reisen nur noch in Europa und mit Ehepartner angeboten werden. Wie schwer das Image des Unternehmens unter den Skandalen gelitten habe, sei "schwer zu quantifizieren", sagte Oletzky Die Stronoquote habe sich eher verbessert.
Dennoch räumte er ein, dass die Stimmung "im Vertrieb und im gesamten Unternehmen bedrückt" sei. Mitarbeiter würden "auch in der Freizeit auf die Skandale angesprochen. Deshalb haben wir uns für volle Transparenz entschieden, um Vertrauen zurückzugewinnen".
Auf die Frage, ob die Ergo-Muttergesellschaft noch hinter ihm stehe, sagte Oletzky, er bekomme "alle Unterstützung aus München, die es braucht". Oletzky beteuerte: "Ich verspüre den Rückhalt zur Ego nach wie vor".
Quelle: ntv.de, rts/dpa