Internet-Portale fusionieren Europas größter Essens-Lieferdienst entsteht
11.04.2014, 01:34 Uhr
In Deutschland steht pizza.de noch an erster Stelle der Restaurant-Bestelldienste.
(Foto: REUTERS)
Mit der Bündelung ihrer Beteiligungen an den Restaurant-Bestelldiensten lieferando.de und takeaway.com schicken sich deren Kapitalgeber an, Europas Markt zu dominieren. Allein in Deutschland arbeiten die Unternehmen mit über 10.000 Restaurants zusammen.
Die beiden Essens-Bestelldienste lieferando.de und takeaway.com bündeln ihre Kräfte. Durch das Zusammenlegen ihre jeweiligen Beteiligungen wollen die Wagniskapitalfinanzierer Macquarie Capital und Prime Ventures den größten Lieferdienst für fertige Gerichte in Europa etablieren.
In Deutschland sieht sich Lieferando als Nummer zwei hinter pizza.de, takeaway.com kommt aus den Niederlanden und ist hierzulande mit lieferservice.de vertreten. "Beide Unternehmen sind profitabel", sagte Jörg Gerbig. Er war 2009 einer der vier Gründer der Berliner lieferando.de und soll künftig das operative Geschäft von takeaway.com leiten.
Börse bleibt vorerst noch Zukunftsmusik
Macquarie und Prime Ventures pumpten zusammen 103 Millionen Dollar (80 Millionen Euro) Risikokapital in takeaway.com. Der Großteil davon wurde verwendet, um den deutschen Konkurrenten zu übernehmen und die anderen Risikofinanziers dort herauszukaufen, wie Gerbig sagte. Dazu gehörten unter anderem die Förderbank KfW, die ProSieben -Tochter Seven Ventures und die schweizerische Mountain Super Angel. Die australische Macquarie Capital war seit 2012 an lieferando.de beteiligt, die niederländische Prime Ventures an der vor allem in den Benelux-Staaten vertretenen takeaway.com.
Beide Internet-Unternehmen zusammen haben allein in Deutschland eigenen Angaben zufolge mehr als 10.000 Restaurants unter Vertrag, bei denen die Kunden pro Monat 600.000 Mahlzeiten bestellen. Ausgeliefert werden sie von den Restaurants selbst, die Bestelldienste werden über Provisionen an den Bestellungen beteiligt.
Grubhub, der größte Essens-Dienstleister in den USA, war im März an die New Yorker Börse gegangen und ist dort inzwischen 2,77 Milliarden Dollar wert. Die britische Just Eat wird an der Londoner Börse mit 1,5 Milliarden Pfund bewertet. Börsenpläne seien für takeaway.com noch Zukunftsmusik, sagte Gerbig. Macquarie und Prime Ventures blieben wohl noch einige Jahre an Bord.
Quelle: ntv.de, bwe/rts